Obgleich Herr Prof. Dr. Franz Häuser ausgedruckt Kopien schriftlicher Nachweise erhielt, reagierte er mit keiner Silbe von Bekenntnis und Ehrfurcht bezüglich seiner Amtsvorgänger. Stattdessen verleugnete er sie weiter mit dem Lügengebäude eines Steuergelder vergeudenden „Paulinums“. Dies kann nun jedermann online nachvollziehen:

Rektor Amadeus Eckholt (1664)
Link: http://www.gbv.de/vd/gothaba/39:112103Z

Rektor Samuel Mosbach (1617, 1635, 1647)
Link: http://www.gbv.de/vd/gothaba/39:112040X

Rektor Paulus Franciscus Romanus (1671)
Link: http://www.gbv.de/vd/gothaba/39:109936N

Rektor Quirin Schacher (1645)
Link: http://www.gbv.de/vd/gothaba/39:119037Z

Rektor Andreas Scheffer (1578, 1582, 1586)
Link: http://www.gbv.de/vd/gothaba/1:021212A

Weitere hunderte Dokumente sind bezüglich der Paulinerkirche hier auffindbar:
Link: http://opac.uni-erfurt.de


Aus einem Schreiben vom 08.10.2009, das auch Herr Prof. Häuser erhielt:

Erklärung

Mein Begehren ergibt sich aus dem wissenschaftlichen Selbstverständnis von Forschung und Lehre und dem Anliegen, Wissen im Sinne der Allgemeinheit bereitzustellen.

Aus diesem Grunde wurden mit entsprechenden Schreiben im August 2008 u.a. alle Nicht-Leipziger Dekane der Universität Leipzig über ihnen möglicherweise nicht bekannte Hintergründe von Geschichtsklitterung und -fälschung an der Universität Leipzig informiert. Dies erfolgte unterschiedlich zugeschnitten, da je nach Fakultät ggf. über Jahrhunderte Wissenschaftsgebiete unverwechselbar geprägt wurden und dies sich in der Physik anders darstellte als z.B. in der Theologie. Dies trifft auch für viele Rechtsgelehrte zu, die wie August Benedict Carpzov, Sigismund Finckelthaus, Zacharias Schilter, Georg Tobias Schwendendörffer und Ferdinand August Hommel in der Paulinerkirche bis 1968 begraben waren und deren sterbliche Überreste beraubt und derzeit anonym verscharrt sind.

Entsprechend gab es auch unterschiedliche Reaktionen auf meine Hinweise von den Dekanen der Fakultäten.

Leider fehlt von Frau Prof. Beck-Sickinger eine Stellungnahme, wie aus den mir nicht vorliegenden Verwaltungsakten hervorgeht (siehe Anlage). Dabei hätte sie sich konkret über weitere fehlende Aufarbeitungen einer menschenverachtenden Diktatur, die im freiheitlich-demokratischen Selbstverständnis in ihrem Fachgebiet entgegenstehen, informieren können.

Zudem hätte sie nicht nur erfahren, daß ich selbst Vorlesungen u.a. der Biowissenschaften besuchte und ein Praktikum zur Neurobiologie absolvierte, sondern langjähriges Mitglied der Forschungsgruppe Gedächtnis, Spezialgebiet Langzeitgedächtnis, des Wissenschaftsbereiches Allgemeine Psychologie der Sektion Psychologie war. Sie hätte sich auch informieren können, daß ich seit 1977 bis zum Hausverbot am 06.03.2003 an vielen Kolloquien, Dissertationsverteidigungen, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen der Fakultät teilnahm.

Dies ergab sich nicht nur aus meinem wissenschaftlichen Selbstverständnis, sondern aus dem Sachverhalt, äußerst komplexe organismische Vorgänge mit neuen wie Web3D-Technologien besser erfassen und bearbeiten zu können. Insofern ist mein Begehren nach wie vor die Teilnahme am wissenschaftlichen Leben, auch an der Universität Leipzig.

Daß diese mir mit sämtlichen, sich anschließenden Nachteilen bis heute verwehrt wird, erschließt sich daraus, daß ich mich eben im Sinne der verpflichtender Traditionen der Universität und ihrer herausragenden Persönlichkeiten Aufarbeitungsfragen widmete, der die Universitätsleitung unter Prof. Volker Bigl und Prof. Franz Häuser auswich und ausweicht. Nicht die von Herrn Grimm erneuerte „Rede von SED-Kadern“ ist der Grund. Hierzu konnte schon im Jahre 2003 in der Publikation von Konrad Krause nachgelesen werden, daß am 15. Juni 1990 51,2% der 4081 wissenschaftlichen Mitarbeiter Mitglied der SED waren, bei den Professoren sogar 80,7 %, bei den Dozenten 72,3% (Konrad Krause: Alma mater Lipsiensis. Geschichte der Universität Leipzig von 1409 bis zur Gegenwart. Leipzig 2003 S.420). Bis auf die von mir Genannten werden im Jahre 2003 wohl nicht alle „Kader verschluckt“ worden sein. Es geht in der Tat um schwerwiegende Staatsverbrechen der DDR, wie ich sie im vergangenen Jahr den Dekanen beschrieb und die ideologisch an der Karl-Marx-Universität mit vorbereitet wurden.

Trotz völliger Ausgrenzung von Tagungen, wissenschaftlichen Projekten, Nutzung der hierfür notwendigen Universitätsbibliothek, damit verbundener existentieller Nachteile etc. habe ich dennoch die Aufarbeitungen mit entsprechenden Recherchen, Dokumentensammlungen und Zeitzeugenbefragungen vorangetrieben. Letzteres war nur mit dem langjährigen Erfahrungsschatz gemeinnütziger Vereinstätigkeit möglich.

Auch diesbezüglich hätte sich Frau Prof. Beck-Sickinger genauer darüber in Kenntnis setzen können, wie ein kleiner, ehrenamtlich tätiger Verein, die Gustav-Theodor-Fechner-Gesellschaft e.V., eines der am besten digital aufbereiteten Werke einer herausragenden Persönlichkeit der Universität Leipzig realisierte und der wissenschaftlichen Welt wie der Gutenberg-Bibliothek bereitstellte, weit vor Google und professionell redigiert.

Als ehemaliger Student und Absolvent der Universität Leipzig sowie als Mitglied der Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e.V. ist es daher für mich um so befremdlicher, welche Argumentationen seitens von Herrn Grimm bemüht werden müssen, um wissenschaftliche Arbeit, Aufarbeitung und Diskussion zu verhindern, nicht nur, was das mir nicht vorliegende Schreiben des Rektors vom 12.08.2008 an das SMWK betrifft oder Umschreibungen zum Betretungsverbot von Räumlichkeiten. So gab es keine Rechtsbehelfsbelehrung. Das Hausverbot wird als „unbefristet“ gesetzt. Die Klagebegründung mit Verweis auf die Gustav-Theodor-Fechner-Gesellschaft e.V. wird ignoriert und stattdessen auf einen mir nicht präsenten Vorgang der Bürgerinitiative zum Wiederaufbau von Universitätskirche und Augusteum in Leipzig e.V. verwiesen. Dem SMWK werden Falschinformationen als Begründung für das Hausverbot offeriert etc. pp.

Der Rektor der Universität Leipzig, Herr Prof. Dr. Franz Häuser, bekennt sich in dem vom BMBF geförderten Kurzfilm dazu, daß sich die Universität Leipzig in allen wissenschaftlichen Wettbewerben und Auseinandersetzungen beteiligt.

Konsequenterweise trifft dies auch für die Anerkennung des Beschlusses des Amtsgerichtes Leipzig vom 03.08.2003 zu. Bis heute fehlt eine inhaltliche Auseinandersetzung parallel zum Hausverbot vom 06.03.2003. Mit seinen eigenen Worten führt Rektor Prof. Häuser das Hausverbot rechtlich und moralisch selbst ad absurdum. Im gleichen Kontext des Filmes präsentiert er die Universität Leipzig als eine weltoffene und moderne Universität in dem Konzert der deutschen und europäischen „ja vielleicht auch“ der Welthochschulen.

In dem gesamten Vorgang seit dem Jahre 2002 gibt es seitens des Rektors allerdings keine inhaltliche Auseinandersetzung zu den vorgetragenen und weiteren Themen. Statt z.B. nach seinen über 60 Amtsvorgängern und deren sterblichen Überresten zu fragen, die nachweislich in der Paulinerkirche begraben waren, richtet der Rektor sein Augenmerk nur auf einen satirischen Beitrag, der wenn überhaupt maximal eine Fußnote* wert ist.

Aus diesem Grunde wird, falls sich Herr Prof. Franz Häuser in diesem beschriebenen Fall nicht an seine eigenen Worte hält, bei den deutschen und europäischen, „ja vielleicht auch“ Welthochschulen in Kürze nachzufragen sein, ob sie an einem so geführten „Konzert“ beteiligt sein wollen.


Wieland Zumpe Leipzig, den 8. Oktober 2009


* Dabei handelt es sich nicht um als „Satire getarnte Fotos“, sondern um eine in der Satire übliche Form der Montage, wie sie auch in normalen Printmedien Gang und Gäbe ist (Forumsbeitrag vom 13.Februar 2007 http://www.paulinerkirche.org/archiv/forum/s7.html). Das Foto hat einen lokalen Bezug, weil es die Personen bei einem innerstädtischen Messerundgang in der Grimmaischen Straße in Richtung Universitätsstraße zeigt.