Herrn Dr. Norbert Lammert

Vizepräsident des Deutschen Bundestages

Deutscher Bundestag

Platz der Republik 1

11011 Berlin

Leipzig,den 3. Oktober 2005

Sehr geehrter Herr Dr. Lammert,

in Ihrer Eigenschaft als Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes sende ich Ihnen beiliegend das Beispiel des Mittelmannarchivs. Leider ist das nur die Spitze des Eisbergs.

Das gravierendste Beispiel der anhaltenden Kulturbarbarei und Geschichtsklitterung seitens der Leipziger Stadtverwaltung und der Universität ist die Blockade gegen den Wiederaufbau der Universitätskirche St. Pauli.

Stattdessen soll nach Luthers Worten dort derzeit eine Mördergrube entstehen.

Da die gegenwärtigen Ambitionen des Rektors Prof. Franz Häuser und seiner Stellvertreterin stark mit nationalsozialistischen Plänen assoziieren, sende ich Ihnen einige Informationen, die Sie von diesem nie bekommen würden…

Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen die Problematik einmal näher erläutern dürfte.

Mit freundlichen Grüßen

Wieland Zumpe

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Mitglied der Gesellschaft für Effizienz in Staat und Verwaltung e.V.


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Dr. Norbert Lammert

Präsident des Deutschen Bundestages

Platz der Republik l

11011 Berlin

29. November 2005

Herrn

Wieland Zumpe

Philipp-Rosenthal-Str. 21

04103 Leipzig

Sehr geehrter Herr Zumpe,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben vom 3. Oktober 2005.

Ihre ausführliche Problemdarstellung um das Mittelmannarchiv habe ich mit Interesse gelesen. Ich halte es für sinnvoll, wenn Sie in der Sache unmittelbar an den neu benannten Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, meinen Kollegen Bernd Neumann, herantreten. Hiervon unabhängig werde ich das Thema auch selbst im Auge behalten und im Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung bei der nächsten Sitzung ansprechen.

Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und für Ihre weitere wissenschaftliche Arbeit auch in Zukunft viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Lammert

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Herrn Dr. Norbert Lammert
Vizepräsident des Deutschen Bundestages
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1

11011 Berlin

Leipzig,den 14. Mai 2007

Mittelmann-Archiv

Sehr geehrter Herr Dr. Lammert,

gemäß Ihres beiliegenden Schreibens möchte ich Ihnen mitteilen, daß trotz des erheblichen Aufwandes der Fotografin Gudrun Vogel, die das Mittelmann-Archiv seit Jahren betreut, und mir, das wissenschaftliche Vorhaben brachliegt und wir gemäß Ihrer Initiative im Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung auf eine Antwort warten, die es zum gewünschten Erfolg führt.

Mit freundlichen Grüßen

Wieland Zumpe

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DER PRÄSIDENT

DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES

Telefon 030 227 - 72906

- Persönlicher Referent -

Platz der Republik l

11011 Berlin

Herrn

Wieland Zumpe

Philipp-Rosenthal-Str. 21

04103 Leipzig

Leipzig,den 6. Juni 2007

Sehr geehrter Herr Zumpe,

im Namen des Bundestagspräsidenten danke ich Ihnen für Ihr erneutes Schreiben vom 14. Mai 2007, mit dem Sie noch einmal auf das Mittelmann-Archiv zu sprechen kommen.

Nach Auskunft der Kulturstiftung des Bundes hat sich das stadtgeschichtliche Museum Leipzig als Projektträger nicht dazu in der Lage gesehen, das Projekt zum Archiv des Fotografen Mittelmann fortzuführen. Nicht verwendete Mittel seien zwischenzeitlich an die Kulturstiftung des Bundes zurückgezahlt und über die übrigen Mittel Verwendungsnachweise vorgelegt worden.

Von Seiten der Kulturstiftung wird die Angelegenheit als erledigt betrachtet, die von Ihnen gewünschte Initiative im Stiftungsrat kann deshalb nicht mehr in Aussicht gestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Rieß

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unbeantwortet

Präsident des Deutschen Bundestages
Persönlicher Referent, Herrn Olaf Rieß
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1

11011 Berlin

Mittelmann-Archiv

Leipzig,den 13. August 2007

Sehr geehrter Herr Rieß,

Ihr Schreiben vom 6. Juni 2007 machte mich zugegebenermaßen erst einmal sprachlos.

Schließlich wurde das Anliegen ebenso ausführlich vorgetragen wie die unehrenhaften Verfilzungen beim Leipziger Antragsteller, wo sich aktive Kräfte der zweiten deutschen Diktatur wiederum des Nachlasses bemächtigen wollten und nur für Ärger und Verdruß sorgten. Sicherlich sind Sie auch über die überregionale Presse in letzter Zeit besser informiert, was die ausgebreiteten Netzwerke von SED, Stasi, B-Kadern und anderen Seilschaften in Leipzig betrifft.

Wenn es eine Initiative gab, so die von der Fotografin Frau Gudrun Vogel, die das Archiv treuhänderisch betreut, und mir, da wir hierfür in den letzten Jahren viel Zeit und Kraft investiert haben, uns ohne jegliche Bezahlung diesem weiter widmeten und auch gern bereit sind, das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluß zu führen.

Wenn nun der Präsident des Deutschen Bundestages schreibt, daß er das Thema selbst im Auge behält, und Sie schreiben, daß „die Angelegenheit als erledigt betrachtet“ sei, dann kann das wohl nicht Ihr Ernst sein. Das würde bedeuten, daß Herrn Dr. Lammert der Nachlaß der jüdischen Fotografen Mittelmann nicht wirklich interessiert und abgetan wird.

Das kann meines Erachtens auch ethisch nicht sein. So erwarte ich von Ihnen, daß Sie sich um eine Lösung kümmern, damit die öffentliche Würdigung der jüdischen Fotografen Mittelmann in möglichst baldiger Zeit erfolgen und dieses kulturelle Erbe langfristig überdauern kann.

Mit freundlichen Grüßen

Wieland Zumpe

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unbeantwortet

Herrn Prof. Dr. Norbert Lammert
Vizepräsident des Deutschen Bundestages
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1

11011 Berlin

Zwischenbilanz Projekt Mittelmann-Archiv

Leipzig,den 29. November 2008

Sehr geehrter Herr Professor Lammert,

vor drei Jahren wollten Sie obiges Projekt der jüdischen Fotografen, das von der Kulturstiftung des Bundes veröffentlicht wurde, im Auge behalten. Dies ist mit dem Bundeshaushalt 2009 (Steffen Kampeter: „Rückenwind für die Kulturnation“) Anlaß zur Bilanz.

Nachdem ich und die Fotografin Gudrun Vogel, die das Mittelmann-Archiv seit Jahren betreut, die Kulturstiftung auf Fälschungen und Unwahrheiten seitens Leipziger Antragsteller mit SED-Umfeld hinwiesen, löste sich alles in „Wohlgefallen“ auf. Vom Anliegen der Stiftung ist praktisch nichts mehr zu spüren. Zivilcourage erntet ausschließlich unbezahlte Arbeit, Aufwand und persönliche Nachteile. Die Glasnegative, hunderte gescannte Aufnahmen und ausgedruckte Porträts liegen seither in meinem Wohnzimmer.

Da ich mich nun u. a. damit befasse, wie es dazu kommt, daß kommunistische Gewaltherrschaft weiter im demokratischen Rechtsstaat fortschreitet, kann ich Ihnen nunmehr die Dissertation der Dame nennen, der die Kulturstiftung des Bundes die wissenschaftliche Leitung übertrug: „Zur Rolle der Parteikollektive in den Arbeitskollektiven unter den Bedingungen der Industriekombinate der DDR bei den weiteren Entfaltung und Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie“. Diese ist als parteiinternes Material (unter „Geheimdissertationen der DDR“) in der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED am Institut für Wissenschaftlichen Kommunismus 1981 entsprechend richtungsweisend gewürdigt worden.

Das ist in der Realität unter Ihren Augen die anhaltende Marschrichtung nicht nur beim Leipziger Stadtmuseum, während ich nur eine würdelose Ausgrenzung konstatieren kann.

Mit freundlichen Grüßen

Wieland Zumpe