aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (15891)

geschrieben 26. Februar 2007 01:29:19:

Notwendig – 4. Untersuchung

Wie aus dem gezeigten Material hervorgeht, paßt schätzungsweise nur ein Drittel bis 40 Prozent des Kunstbestandes in die derzeitigen Planungen, die zudem mit Glas und Beton nicht einmal eine materialgerechte Einbringung zulassen.

Dabei sind die Erfordernisse von Anfang an bekannt gewesen. Bereits zum Ausschreibung des Wettbewerbs im Jahre 2001 waren die Bild- und Sachinformationen auf www.lipsikon.de verfügbar. Zu untersuchen ist also, warum die Universitätsleitung auch nach über fünf Jahren diesen Umstand vehement unterdrückt sowie nicht nach bestem Wissen und Gewissen arbeitet.

Da die Universitätsleitung somit nachweislich bisher gezielt Geschichtsklitterungen betrieb und den aktiven Anteil ihrer Vorgänger an der Zerstörung verschleiert, ergeben sich weitere Fragen, die sich auf Punkt 1 – die Bergung der anonym verscharrten Persönlichkeiten beziehen.

Da Schmuck und Wertgegenstände der Begrabenen in keinem Leipziger Museum auftauchten, stellt sich die Frage, wo dieser abgeblieben ist. Aus den Zeugenaussagen im Koeppe-Bericht (*) geht hervor, daß die Arbeit von Agenten auch mit Raubgut abgegolten wurde.

Allerdings sind die Schätze der Leipziger Universitätskirche St. Pauli als weitaus kostbarer und bedeutender einzuschätzen als die auf den Listen der DDR-Militärspionage aufgeführten Spitzelwünsche.

Die Frage, die hiermit im Raume steht, ist folgende: Haben Wissenschaftsspitzel der HV A oder andere Kader an der Universität Leipzig, gleich ob über entsprechend eingerichtete Fonds oder spezifische „Kaderentwicklungspläne bzw. Belohnungssysteme“, an der Veräußerung von Raubgut der Universitätskirche u.a., sei es durch Unterstützung von Westeinsätzen oder andere dienstrechtlich relevante Bevorzugungen, profitiert?

Denn das würde bedeuten: Entsprechende Kader der Universität Leipzig, die zum Teil noch heute maßgeblichen Einfluß haben, klitterten nicht nur ihre Vergangenheit, sondern bereicherten sich auf Kosten des Kulturgutes der Paulinerkirche und fälschten zielgerichtet die Vorlagen für eine fachgerechte und seriöse Wiederbebauung des Geländes.

In diesem Zusammenhang erschließt sich aber folgerichtig, warum das Bekanntwerden dieses Kulturverbrechens unter allen Umständen verhindert werden sollte, warum es seitens der Universitätsleitung wie vieles andere keinerlei Erwähnung findet und plötzlich hektisches Treiben einsetzt, um die Geschichtsfälschung mit Steuergeldern endgültig im Sinne von SED und Stasi zuzudeckeln, auch wenn es damit die Universität Leipzig, die Stadt Leipzig und den Freistaat Sachsen damit dauerhaft in Verruf bringt.

Aus diesem Grunde sind umfangreiche Untersuchungen und eine schonungslose Aufklärung der Kapitalverbrechen an der Universität Leipzig von 1968 und ihrer Klitterung bis zum heutigen Tage unerläßlich.

(*) Köppe-Bericht, Abweichender Bericht der Gruppe Bündnis 90/Die Grünen im 1. Untersuchungsausschuß von Ingrid Köppe, MdB, zum Bereich der Kommerziellen Koordinierung und der Geheimdienste 1991-1994 http://www.interpool.tv/artikel/117