aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (7003)

geschrieben am 25. Februar 2006 01:34:42:

Transparenz – 2.1 – „Faultierfarm“- Finanzministerium?

Unter obigem Betreff schrieb ich am 9. Juni 2004 an den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Herrn Prof. Georg Milbradt, nachdem ich wieder einmal über den Staatssekretär Herrn Dr. Voß ein Schreiben zugeleitet bekam, ohne daß sich die Beamten hinter ihrem Schreibtisch vorgewagt und genauer informiert hätten.

Dazu formulierte ich: „Das geht nun schon seit mehreren Jahren so! Gibt es kein Controlling innerhalb des Finanzministeriums? Das Beängstigende ist folgendes: Wenn jemand etwas nicht versteht, kann er fragen. Aber wenn man überhaupt kein Interesse zeigt, sich kundig zu machen und gar nicht versucht, mit neuen Technologien und Entwicklungen effizienter zu arbeiten und um damit Geld zu sparen und gleichzeitig neue Perspektiven zu öffnen, dann wird es bedenklich...“

Prof. Milbradt reagierte prompt, und es kam sehr schnell zu einem Termin. Am 29. Juni 2004 stellte ich dann die Technologien im Sächsischen Staatsministerium für Finanzen vor, wofür auch extra außer mir ein Projektverantwortlicher einer Firma aus Leipzig anreiste.

Am 3. August 2004 erhielt ich dann aus der Sächsischen Staatskanzlei vom kommissarischen Referatsleiter Hofmann ein freundliches Schreiben, worin über die Vertreter des Finanzministeriums mitgeteilt wird, daß sie keine Einsatzmöglichkeiten im Bereich des staatlichen Bauens sehen. Es handelt sich nach Auffassung des Finanzministeriums um einen wissenschaftlichen Ansatz, der noch weiterer Ausarbeitung bedarf.

Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Leipziger City-Tunnel konnte ich mich beispielhaft davon überzeugen, daß das Sächsische Landesamt für Archäologie sehr wohl über die entsprechenden Technologien verfügt und praktisch einsetzt. Zudem konnte ich mich auch bei den Hinterlassenschaften der Olympiagesellschaft davon überzeugen, daß sehr viel Geld für ein ausbaufähiges Modellteil sogar für Dresden erstellt wurde, das man hätte schon vor Jahren verwenden können, um die Möglichkeiten, Grenzen und Folgewirkungen des Baus der Dresdner Waldschlößchenbrücke zu sondieren. Offensichtlich wissen die Mitarbeiter des Finanzministeriums tatsächlich nicht, wofür sie Geld ausgeben, denn ihre Aussage war falsch. Da es sich um übergreifende Technologien handelt, können diese zudem kostensparend sehr unterschiedlichen Bereichen dienen. Darauf komme ich noch einmal zurück.

Fakt ist jedenfalls, daß das letzte, mir vorliegende Schriftstück aus dem Sächsischen Staatsministerium der Finanzen mit dem 23.11.2005 datiert ist und der unterzeichnende Abteilungsleiter Reidner sich nachweislich seit über vier Jahren nicht über den erarbeiteten Sachstand zu den möglichen Wiederbebauungen am Leipziger Augustusplatz informieren lassen wollte.