aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (5116)

geschrieben am 20. April 2005 00:33:23:

Beantwortet (11) Vertantwortungsträger Peter Gutjahr-Löser

Kanzler
Herrn Peter Gutjahr-Löser
Universität Leipzig
Ritterstraße 26
04109 Leipzig

Vorschlag zur Bebauung und zum Verfahren Universitätsgelände Augustusplatz

Leipzig, den 28. Oktober 2002


Sehr geehrter Herr Gutjahr-Löser,


herzlichen Dank für Ihre Mail und Ihre Worte zum Kolloquium, u.a. mit: „Warum kommen die Leute nicht zu uns?“

Doch zuerst zum wissenschaftlichen Kolloquium als Spiegelbild Ihrer formal-rechtlichen Vorgehensweise. Bis auf die Ausführungen des Kustos und seines Tübinger Kollegen beginnt der Universitätsbau laut Programm mit dem Jahre 1968.

Auf die Frage, daß doch eigentlich über die gesamte Baugeschichte gesprochen werden müßte, antwortete Herr Prof. Topfstedt, es gäbe Zeitzwänge, er hätte dafür die doppelte Redezeit gebraucht. Es ist bemerkenswert, daß Herr Prof. Topfstedt die fünf Jahre Baugeschehen gleich gewichtet wie 568 Jahre Universitätsgeschichte vorher.

Schließlich mußte er zugeben, daß es eine Universitätsbaugeschichte gar nicht gibt, und daß bis zum Jahre 2009 hierzu publiziert werden soll. Frau Prof. Marek sagte, daß sie zur Baugeschichte eine Arbeit in Auftrag gegeben hat. Herr Prof. Zöllner forderte Geld für Dokumentationen - die Arbeit können auch Studenten durchführen.

Innerhalb des Kolloquiums beschränkten sich die wenigen Aussagen zu den Vorbebauungen und zur Baugeschichte mehr auf vorwiegend abwertende Äußerungen und Namensnennungen von Geutebrück und Rossbach als auf fundiertes Wissen. Die damit verbundene Kulturgeschichte wurde erst gar nicht genannt.

Es ist festzustellen, daß Prof. Topfstedt als vor bald vier Jahren berufener Leiter der Geschichtskommission keinerlei Notwendigkeit sah, bestehende fachliche Defizite abzubauen.

Anders ausgedrückt heißt das für das geschichtsträchtige innerstädtische Areal: Die Universität Leipzig hat überhaupt keine seriöse bau- und kulturgeschichtliche Analyse vorgelegt, fordert aber dreistellige staatliche Millionenbeträge.


In den vergangenen Jahren mußte ich bei meinen Recherchen hinsichtlich des Universitätsareals zunehmend feststellen, daß diesbezügliche Dokumente seitens der Universität nicht genutzt wurden. Selbst universitätseigene Quellen wurden nicht aufbereitet. So ist den Wettbewerbsergebnissen auch kaum etwas abzugewinnen.

Zu Ihrem „Siegerentwurf“

Bisher wurde viel geredet, insbesondere zur Beziehung der Geschichte und „Transformation“. Es seien hier deshalb nur einige Punkt kurz angemerkt, weshalb dieser Entwurf für die Innenstadt atypisch und damit indiskutabel ist:

- Beim Vortrag wurden fehlerhafte Pläne gezeigt, die falsche Ableitungen ergaben.
- Die Straßenverläufe werden nicht aufgenommen.
- Die Wegeverbindungen zur Magazingasse und zum Gewandgäßchen fehlen.
- Haupteingänge zur Schillerstraße fehlen.
- Der Eingang am „hohlen Zahn“ ist denkbar unpraktisch.
- Die Kubaturen werden nicht zu den Straßengegenseiten angeglichen.
- Die groben „Klötze“ entwickeln eben jene Langeweile und Gesichtslosigkeit, die vermieden werden sollte.
- Die Fassaden am Augustusplatz sind schlichtweg unwürdig, gleich ob in Stein oder Glas.
- Auf den „Innenhof“ kann man sich bereits jetzt ausmalen, wo die Dreckecken sind.
- Die ganze Entwurfarbeit ist zu grobschlächtig. Die Bearbeiter kannten nicht einmal den Zusammenhang zwischen Grimmaischer Straße 34 und 36.
- Auch sicherheitstechnisch ist die Anlage fragwürdig.
- Dem Ganzen liegt kein schlüssiges Konzept zugrunde.
- etc. pp.


Zu meinen Überlegungen


In Leipzig bin ich aufgewachsen und habe an dieser Universität habe offiziell Kulturwissenschaften studiert, Nebenfach Kunstgeschichte. Nach dem Studium habe ich mich dementsprechend auf bestimmten Gebieten engagiert, insbesondere zum Erhalt der Leipziger Bausubstanz. D.h. einiges zu den Sachverhalten und Personen kenne ich etwas genauer.

Nach Ihren Ausführungen wurde mein Schreiben an den Finanzminister vermutlich der interministeriellen Arbeitsgruppe zugeleitet.

Mir geht es bei den Wiederbebauungen am Augustusplatz um Systemlösungen, wie das Ganze und seine Teile funktionieren können. D.h. mir geht es nicht darum, Recht zu haben oder als Architekt wirken zu wollen. Das ist nicht mein Anliegen.

Wenn ich einen Lösungsvorschlag an den Finanzminister sandte, dann ausschließlich aus der Sachkenntnis heraus und deswegen, weil es eine sinnvolle Lösung geben kann.

Daß Sie dem dabei wenig Chancen einräumen, ist unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht verwunderlich, weil Kultur-, Bau- und Geistesgeschichte und weitere wissenschaftliche Aspekte bisher wesentlich außeracht gelassen wurden (s.u.).

Die Fragen der Wiederbebauung erfordert aber geradezu, an bewährte Stadtstrukturen anzuknüpfen - in auch baulich überschaubaren, kleinteiligen Strukturen. Und sie bedingt die Bezugnahme auf den „Goldenen Bären“, auf das Beginen- und Fürstenhaus. Die über Jahrhunderte prägenden Strukturen, die die Universität überhaupt zu dem werden ließen, was insbesondere im 19. Jahrhundert daraus erwuchs, sind unverzichtbar. Das trifft auch für Paulinerkirche und Augusteum zu. Selbst die Bürgerschule bedarf der Aufmerksamkeit und Berücksichtigung. Wie dies baulich erfolgen kann (es geht hier nicht um Nostalgie, denn einige Gebäude müssen wirklich „besser“ gebaut werden), und viele andere Fragen können in diesem Schreiben nicht erläutert werden.

Praktisch kann ich es aber gern an einem Beispiel erläutern. Wenn ich manchmal in Universitätsgebäude komme wie vergangene Woche für Vergleichsaufnahmen in den
Straßenbezügen, stellt man Verwahrlosung fest, das Licht wird nicht gelöscht, die Fenster sind offen. Geld wird wortwörtlich zum Fenster hinausgeschmissen. Die Verantwortlichkeit des Lehrkörpers geht gegen Null.

In den Wiederbebauungen sollten die Bereiche wieder ein bauliches Zuhause haben, das „rund um die Uhr“ belebt ist und wo jeder selbst auf Ordnung achtet und stolz darauf ist, am historischen Standort von Wundt, Luther, Gellert oder Bach studieren und wirken zu können.

Mit den - man verzeihe den bildhaften Ausdruck - „Kotzbrocken“, die Sie gegenwärtig im Auge haben, können Sie dies von vornherein vergessen.

Sehr geehrter Herr Gutjahr-Löser,

ich nehme Ihren, in der heutigen LVZ zitierten Satz auf: „Wer jetzt für eine
Verzögerung beim Campus-Bau sorgt, versündigt sich an der Zukunft der Universität und an der Stadt.“

Die Frage geht aber weiter: Wer hat denn bisher etwas verzögert?

Ich wiederhole kurz:

2. Dezember 1998 - Auftaktveranstaltung Prof. Topfstedt Beratungsorgan des Rektors, einige meldeten Bereitschaft zur Mitarbeit, danach erfolgte nichts mehr öffentlich. Prof. Topfstedt kehrte alles „unter den Teppich“. Die Konzilvorlage entbehrte demokratischer und öffentlicher Willensbildung. Selbst in der Vorlage der Geschichtskommission soll Herr Prof. Topfstedt Inhalte untergejubelt haben, die dort nicht besprochen worden sind.)

4. Januar 2000 - Gespräch beim Prorektor für Entwicklungsplanung hinsichtlich des Einsatzes neuer Technologien - Ergebnis: Nichts.

Im Jahre 2000 - Mitglieder von Kommissionen mailte bzw. rief ich an (Namen können genannt werden), sie hatten alle keine Zeit oder vergaßen es wieder.

April 2000 - Projektentwurf an Herrn Dr. Schulze „Campus 2009“ - Ergebnis: Nichts

Mai 2000 - Projektentwurf „Mit Geschichte Zukunft gestalten - Campus 21“ an Herrn Prof. Topfstedt - Ergebnis: Nichts.

In den Folgemonaten: Weitere Aktivitäten zum Einsatz neuer Technologien: Ergebnis: Nichts.

Juli 2001 - Vorschläge zum Wettbewerb, die Abbildungen zu den Kunstwerken und weitere Materialien wurden im Internet bereitgestellt. Reaktion: Nichts.

18. Juli 2001 u.a. Vorschlag einer Ausstellung als Bestandsaufnahme und öffentlichkeitswirksame Dokumentation vor weiteren Entscheidungen Reaktion: Nichts.

...


Am 27.10.1999 informierten Sie sich bei mir persönlich über den damaligen Stand meiner Tätigkeiten. Auf Ihre (!) Anregung, daß dies doch für die Wettbewerbe wichtig wäre, habe ich drei Wochen später entsprechendes Material im Internet gehabt. Seit den 24. November 1999 steht das Konzept im Internet.

Bis zum heutigen Tage gab es weder eine fachliche Rückäußerung noch entsprechende Diskussionen in der Sache.

Die Verzögerungen liegen somit ausschließlich auf Seiten der Universität.

Es wird höchste Zeit, daß sich an der Universität Leipzig etwas ändert!

Die Universität Leipzig hat Schuld auf sich geladen, nicht nur von 1933 bis 1945 (Ich kenne die Aufnahmen eines jüdischen Fotografen (und ich vergesse die Gesichter nicht), der am gleichen Tage Paßfotos für jüdische Emigranten und auch Fotos für Universitätsmitarbeiter in nationalsozialistischen Monturen anfertigen mußte.), sondern auch danach, insbesondere mit der Sprengung von Augusteum und Paulinerkirche 1968.

In dieser Verantwortung stehen auch Sie!

Wenn weiterhin Altkader wie Ihre Sitznachbarn eingebunden werden, braucht die Universität für die nächsten zwanzig Jahre wirklich keinen Neubau mehr.

In dem wissenschaftlichen Kolloquium am Sonnabend, auf der der neue Kustos korrekt darauf hinwies, das es eine wissenschaftliche und keine politische Tagung ist, wurde nicht etwa der Vertreter des Paulinervereins polemisch, sondern der Professor vor Ihnen, der im Ingrimm ideologischen Hasses seine Geisteshaltung auf den Satz brachte:
„Wollen wir eine Kirche oder eine Universität?“

Wenn Sie mir mitteilen, daß an diesem Projekt „so viele Stellen“ mitwirken, kann man bestimmt einiges einsparen in Ihrer Verwaltung. Das betrifft z.B. auch die zahlreichen Damen, die ihren arbeitsfreien Sonnabend im Hörsaal absitzen mußten und bestimmt Besseres vorhatten, als nur „donnernden Applaus“ (LVZ) auszuüben.


Eigentlich sollte es so sein, daß an diesem Projekt jene mitwirken, die wirklich
Interesse haben. Dann brauchen Sie weniger Leute und können sich viel sparen.
Schließlich ist es eine sehr ernste Sache, die auch Freude bereiten soll.

Nehmen Sie sich beim Wort!


Übrigens: Die 3D-Modelle der Paulinerkirche werden dieses Jahr fertig. Die Modelle zum gesamten Gelände sind etwas in Verzug - das liegt alles an Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Wieland Zumpe

Seit November 1999 im Internet: http://www.uni-leipzig.de/~fechner/2009.htm

Mitglied des Web3D-Consortiums http://www.web3d.org
Mitglied der Gesellschaft für Effizienz in Staat und Verwaltung e.V.


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Kanzler
Universität Leipzig, Rektorat, Ritterstraße 26, 04109 Leipzig

Herrn
Wieland Zumpe
Beethovenstr. 8
04107 Leipzig

18. November 2002

Sehr geehrter Herr Zumpe,

da ich mir denken kann, dass die Reaktion der offiziellen Stellen auf Ihre verschiedenen Interventionen Sie erheblich enttäuscht, möchte ich auf Ihre letzte Einladung zu einer öffent­lichen Demonstration Ihrer Vorstellungen zur Bebauung des Augustusplatz-Areals der Uni­versität zunächst erst von der grundsätzlichen Frage aus zu beantworten versuchen, wie in einem demokratischen Rechtsstaat Entscheidungen getroffen werden. Ich habe nämlich den Eindruck, dass Sie diesbezüglich Vorstellungen haben, die an den rechtlichen und tatsächli­chen Gegebenheiten vorbeigehen.
Zunächst einmal: Demokratie, gerade wenn sie rechtsstaatlich organisiert ist, bedeutet nicht Beliebigkeit, sondern die Herrschaft der Gesetze. Diese aber legen Zuständigkeiten und Verfahren dafür fest, wie Entscheidungen zustande kommen. Wer ein Anliegen hat, das auf die Öffentlichkeit einwirkt, muss sich dieser Verfahren bedienen und die Zuständigkeiten achten. Alles andere wäre Willkür. Freiheit im demokratischen Rechtsstaat ist nur so und auch nur so weit zu haben. Das bedeutet für die Bebauung des Augustusplatzareals der Universität konkret, dass - nachdem die dafür nach unseren Gesetzen zuständige Staatsre­gierung eine öffentliche Ausschreibung für die architektonische Gestaltung durchgeführt hat
- nun die gesetzlichen Folgen des Ausschreibungsverfahrens beachtet werden müssen. Völ­lig neue Vorstellungen “gehen nun nicht mehr", wenn die Regierung sich gegenüber den Wettbewerbsteilnehmern nicht schadensersatzpflichtig machen will.
Wenn Sie sich nun beklagen, dass Ihre Vorstellungen, die Sie schon frühzeitig ins Netz ge­stellt haben, nicht berücksichtigt wurden, kann ich nur darauf hinweisen, dass jedermann sich in unserem Land mit Hilfe aller zur Verfügung stehenden Quellen kundig machen kann
- dass es aber auch keine Pflicht dazu gibt! Wer sich an einem Wettbewerb beteiligt, tut natürlich gut daran, sich zunächst umfassend zu informieren, denn die Jury wird darauf
Achten, dass die relevanten Fakten in die Arbeit eingegangen sind. Wer immer, gleichgültig auf welcher Seite, beteiligt ist, setzt sich der Kritik der Öffentlichkeit aus. Diese muss aber öffentliche Billigung haben. Das kann auch ein Einzelner schaffen, wenn dies nach meiner Erfahrung auch von vielerlei Umständen abhängig und meistens schwierig ist.

Allerdings hat niemand einen Anspruch darauf, auch gehört zu werden. Wenn es Ihnen nicht gelingt, für Ihre Auffassungen Aufmerksamkeit zu erreichen, dann sollten Sie sich zu­nächst einmal fragen, ob die Gründe dafür nicht vielleicht bei Ihnen liegen. In einer offenen Gesellschaft ringen viele Kräfte miteinander um Einfluss. Dass man Ihre Auffassungen nicht in dem Maße zur Kenntnis nimmt und beachtet, wie Sie sich das wünschen, berechtigt Sie keineswegs, die Adressaten Ihrer Wünsche böser Machenschaften zu bezichtigen.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass man dabei die Ehre der anderen achtet. Ich kann es ja verstehen, dass Sie einige Personen lieber nicht in verantwortlichen Positionen unserer Uni­versität sähen. Jeder von uns kennt Leute, mit denen er nichts zu tun haben will. Und wir haben - jeder für sich - dafür in aller Regel unsere Gründe. Aber in einem Rechtsstaat dür­fen Abneigungen und andere Meinungen über künstlerische, weltanschauliche, religiöse oder politische Fragen auf den Zugang zu Ämtern und beruflichen Tätigkeiten im öffentli­chen Dienst keinen Einfluss haben. Jedermann in unserem Land, dem keine konkreten Ver­fehlungen nachgewiesen werden, hat Anspruch auf die Achtung seiner Ehre. Mit Ihren Äu­ßerungen über einzelne Personen, die in der Universität eine Rolle spielen, muten Sie mir zu, die Gesetze zu verletzen und Willkürentscheidungen zu treffen. Das können Sie bei ei­nigem Nachdenken selbst nicht ernst nehmen. Wenn Sie konkrete Hinweise über Verfehlun­gen dieser Personen haben, legen Sie sie vor. Wenn nicht, lassen sie bitte derartige Ver­dächtigungen. Die Erfahrungen mit den Nazis wie mit den Kommunisten sollten uns alle gelehrt haben, dass es wenig Zweck hat, die eine Gesinnungsdiktatur durch eine andere zu ersetzen. Das aber wäre die Konsequenz, wenn wir allgemeine Verdächtigungen für Ent­scheidungen über Personen heranzögen. Die Gesetze unseres Landes fordern vom Einzel­nen nur die Beachtung eines “ethisches Minimums". Insofern gibt es sicher auch fragwürdi­ges Verhalten. Aber auf einen Vorschlag nicht einzugehen, ist weder unmoralisch noch stellt es die Verletzung einer Pflicht dar. Die Kehrseite der Freiheit, Vorschläge zu machen, be­steht nun einmal darin, sie nicht zur Kenntnis zu nehmen: Das ist die Freiheit des Adressa­ten, die der Freiheit des Vorschlagenden entspricht.
Abschließend kann ich daher nur folgendes feststellen: Dass es Ihnen nicht gelungen ist, im Laufe des Verfahrens über die Gestaltung der Universitätsbauten am Augustusplatz für Ihre Vorstellungen Zustimmung zu finden, rechtfertigt Ihre Angriffe nicht. Ich sehe auch nicht, welchen Zweck eine weitere Beschäftigung mit diesen Vorschlägen jetzt noch haben kann, nachdem das Verfahren bereits zu entsprechenden Entscheidungen geführt hat.
Nur noch eine Berichtigung: Herr Professor Topfstedt war und ist nicht Leiter der Geschichtskommission. Auch sonst enthält Ihr Brief zahlreiche sachliche Fehler, auf die einzu­gehen mir aber leider die Zeit fehlt.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Gutjahr-Löser



aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (5119)

geschrieben am 20. April 2005 11:21:16:

Re: Beantwortet (11) Vertantwortungsträger Peter Gutjahr-Löser

Als Antwort auf: Re: Beantwortet (11) Vertantwortungsträger Peter Gutjahr-Löser geschrieben von Sebastian Lache am 20. April 2005 08:55:40:

In diesem Forum geht es ja um Sachargumentation und Hintergrundinformationen, wie dies auch Ann Köhler wünschte. Also es ist sozusagen eine Denkgrundlage, wobei mir jegliches Rollenspiel abhold ist.

Daß Ihre Argumentation nicht ganz stimmen kann, ersehen Sie aus der relativ ausführlichen Reaktion von Herrn Peter Gutjahr-Löser.

Das Problem ist ein anderes. Prof. Bigl und Herr Peter Gutjahr-Löser waren sich der Tragweite des Vorhabens 1998 nicht bewußt.

Und wie es so ist - ich verwende mal ein einfaches Beispiel dazu - , wenn in den festgefahrenen Strukturen der Universität die "erfahrenen Kader" etwas erreichen wollten, trug man für Herrn Gutjahr-Löser die schlechteste Bestuhlung zusammen, die im Keller noch zu finden war, um ihm beim Besuch die mißliche Lage des Fachbereiches zu demonstrieren und Gelder abzuluchsen.

Im übertragenen Sinne war es auch so im Falle der Universitätskirche St. Pauli. Dabei galt es nur, vorwiegend nichts zu tun, zu verschweigen, schlechtzureden, zu vertuschen, die eigene Biographie zu klittern und ggf. auf "Wink" bei etwaigen Abhängigkeiten zu reagieren.

Herr Dr. Nenning ist doch selbst hier im Forum in Erscheinung getreten, und man hat ihn vermutlich zurückgepfiffen.

Fakt ist jedenfalls als Resultat u.a. eine massive Verschwendung von Steuergeldern durch eine u.a. von Gen. Prof. Topfstedt gelinkte, unseriöse Wettbewerbsausschreibung und die bis heute nicht geheilten Folgen.

Erst wenn dieser Planungsmüll auf den Prüfstand kommt und entsprechende, auch personelle Konsequenzen gezogen werden, hat die Universität Leipzig überhaupt eine Chance, mit diesem "frischem Wind" Demokratiefähigkeit, Transparenz und Wissenwollen zu beweisen.

Da der jetzige Rektor bereits in der alten Universitätsleitung saß und für den Planungspfusch mitverantwortlich ist, wird eine Erneuerung wohl kaum von dieser Seite kommen.


aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (5127)

geschrieben am 20. April 2005 16:34:08:

Re: Beantwortet (11) Vertantwortungsträger Peter Gutjahr-Löser

Als Antwort auf: Re: Beantwortet (11) Vertantwortungsträger Peter Gutjahr-Löser geschrieben von Henrike Dietze am 20. April 2005 12:01:03:

>Sie hatten mir schon den Leserbrief von Dr. Nenning eingestellt. Er hat sich auch hier im Forum selbst zu Wort gemeldet? Finden Sie das auch noch?

Über das Archiv ist er nicht mehr zu finden. Der Originalbeitrag ist aber weiterhin online. Der große Vorsitzende hat sich nie wieder gemeldet:

 

Dr. Nenning im Wortlaut