aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (7101)

geschrieben am 08. März 2006 03:31:02:

3.0.2 Transparenz - Gegen Staatsziele: Staatshochbauamt / SIB

Gegen Staatsziele des Freistaates Sachsen: Staatshochbauamt / SIB

Wie mir Referatsleiter Döring in einem Schreiben vom 4. Mai 2004 versicherte, ist die Förderung der Baukultur ein Ziel der Staatsregierung. Im vorhergehenden Punkt haben wir gesehen, was das Staatshochbauamt / SIB bisher daraus gemacht hat.

Unter der Federführung des Staatshochbauamtes erfolgten nicht nur Geschichtsfälschungen für die Auslobung des Architekturwettbewerbs im Jahre 2001 (u.a. zur Aula, zur Verantwortlichkeit 1968), sondern auch die Verdrängung, Nichtbeachtung bzw. Unterdrückung notwendiger Arbeiten bzw. Informationen.

So fehlten damals bereits Folgenabschätzungen zu den umfangreichen vorgesehenen Ausgaben gemäß Hochschulbaugesetz. Erst hinterher wurden die Bedingungen zum Hauptgebäude (nur Teilabriß) Makulatur. Gleiches hätte man für das Seminargebäude absehen können.

Aber nicht einmal an ihre eigenen Ausarbeitungen hielt sich die Hochbauverwaltung. Gemäß Wettbewerbsausschreibung 2001 (S. 22, 24) bestehen keine Bedenken gegen historische Baufluchten. Dagegen sehen die kaum geänderten Schablonen der SIB weiterhin einen einfältigen Klumpatsch vor, der sich weder an historischen Baufluchten noch an Baukultur orientiert.

Hier sieht man noch einmal den im letzten Wettbewerb nicht mit einbezogenen, atypischen bzw. degenerierten Teil zur Grimmaischen und Universitätsstraße.

Freilich ist es verständlich, daß es für eine Verwaltung leichter ist, dem Müßiggang zu frönen und sich an Kantenlängen von über einhundert Metern zu orientieren, die vermutlich leichter zu „bearbeiten“ sind.

Aber damit wird den Staatszielen des Freistaates Sachsen weiter entgegengewirkt. Diese undifferenzierten Bauklotzstrukturen sind der Leipziger Innenstadt unwürdig!

Als Vergleich sehen wir hier noch einmal die Aufstellung der eigentlichen Grundstücksbereiche, wie ich sie im Jahre 2003 für die interministerielle Arbeitsgruppe (SMF,SMWK) aufgelistet hatte.

Universitätsgelände in der Bebauungsabfolge

Straße/Hausnummer (Katasternummer) Name

Teil I – Schillerstraße / vorderer Teil Universitätsstraße

(entfällt) Schillerstraße 8 Rentamt (735) – Schwarzsches Haus, jetzt Hochhaus
1. Schillerstraße 9 (734 I) – Moritzbastei und Annenschule bzw. Erste Bürgerschule - Mensa
2. Schillerstraße 7 Friedericianum (734 II) Chem. u. archäolog. Institut Geutebrück 1842 - Teilbebauung, neuer Zugang zu Hörsälen
3. Straßenbereich Schillerstraße - unterirdische Versorgung / Fahrradparkplätze
4. Universitätsstraße 15 (89) - Universitätsgebäude
5. Universitätsstraße 13 (90) - Universitätsgebäude
6. Universitätsstraße 11 – Goldener Bär - Universitätsgebäude

Teil II – hinterer Teil Universitäts- und Grimmaische Straße

(entfällt) Johanneum, jetzt Hörsaalkomplex
7. Universitätsstraße 7 – Beguinenhaus Geutebrück 1856 – später Nr. 3-9 s.u.
Universitätsgebäude

8. Universitätsstraße 5 – Paulinum Vorderpaulinum 1797-1805 - Universitätsgebäude
9. Universitätsstraße 3 – Bornerianum (97a) 1871 - Universitätsgebäude
10. Universitätsstraße1 - Universitätsgebäude
11. Grimmaische Straße 30 (98a) – Fürstenhaus - Universitätsgebäude

Teil III – Hauptteil Grimmaische Straße / Augustusplatz

12. Grimmaische Straße 32 (99) Colonnaden / Mauricianum Geutebrück 1849 ?
13. Grimmaische Straße 34 (100) ?
14. Albertinum - wieder als Mittelpaulinum öffentliche Sammlungen
15. Augustusplatz (736) Universitätskirche zu St. Pauli
16. Augustusplatz Augusteum 97a Teilaufbau mit Haupteingang
17. Augustusplatz 4 (737) – Café Felsche ?
18. Augustusplatz 4 (737a) – Freisitz Café Felsche ?
19. Straßenbereich zum Augustusplatz - Tiefgaragen Anschlüsse etc.