aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (22167, 22188, 22212)

geschrieben am 03. August 2007 04:02:36:

Fortgesetzte Kulturverbrechen

Leider muß ich an dieser Stelle einige aktuelle Fotos zeigen, die das brachiale und vorsätzlich staatsschädigende Verhalten des Sächsischen Finanzministeriums aktuell dokumentieren.

Obwohl der Ministerpräsident, Herr Prof. Dr. Georg Milbradt, einen Eid auf die Verfassung des Freistaates Sachsen geschworen hat, hat er bisher nichts unternommen, um die anhaltenden Gesetzesverletzungen zu stoppen und die schon seit langer Zeit auch schriftlich vorgelegten Sachverhalte zu prüfen.

Im Gegenteil dazu bestärkt sein Schweigen zur Veräußerung des ehemaligen Hochhauses der "Karl-Marx-Universität" zusammen mit weiteren Immobiliengeschäften in der Öffentlichkeit die Vermutung, daß bei diesbezüglichen Entscheidungen Recht und Gesetz nicht eingehalten wurden und nun vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen, um alles möglichst schnell "zuzudeckeln". Dies betrifft auch seine Beziehungen zu dem mit dem Themenbereich befaßten, dynamischen und nicht einmal 50-jährigen Bankdirektor Walter Bullinger, der im Jahre 1999 unter sehr merkwürdigen Umständen ums Leben kam.

Sehr merkwürdig ist eben auch, daß Herrn Prof. Dr. Georg Milbradt bei dem Bauvorhaben weder die städtebauliche Qualität interessiert noch die Konsequenzen für die Universität Leipzig, die langfristig unter den gegenwärtig verfolgten Fehlplanungen das Nachsehen haben wird, denn eigentlich hat sich doch Prof. Milbradt sonst stark für die Wissenschaften einsetzt.

Aber lassen wir uns nicht von Vermutungen irritieren.

Hier folgen also einige Fotos, die die "gegenwärtig Baubeteiligten" der Lügen strafen. Denn es gibt zahlreiche weitere Fundstellen auf dem Gelände, die verleugnet wurden und werden und wo sicherlich seitens der Bürgerinitiative Falschaussagen festgestellt werden konnten.

Foto 2. August 2007 - So sah die Stelle gestern aus.

Foto 24. Juli 2007

Hier der Blick zurück vor einer Woche. Man sieht mehrere Mauerbreiche über dem bereits planierten Gebiet.

Foto 2. August 2007

Hier der vorsätzlich zugeschüttete Bereich links markiert mit dem geöffneten noch einmal zu sehen.

Die Nordseite der Paulinerkirche im 17. Jahrhundert, rechts an der Nordwestecke befindet sich die Begräbniskapelle des Universitätsrektors Leonhard Schwendendörfer.

Zeichnung der Kapellenvorderseite

Foto 7. Juli 2007

Und hier ist noch einmal ein Foto aus Richtung Grimmaische Straße. Atypisch schnell am 26.07.2007 aufgebrochen wurde seitens der "Experten" nur der hintere Teil an der Paulinerkirche. Die vorderen Teile der vermutlichen Kapelle wurden zugleich einfach überschüttet.

Die kriminelle Energie, mit der aktuell Bodendenkmale weiter mit Beton zugeschüttet werden, um die geplanten Scheußlichkeiten "durchzuziehen", muß hier zur Kenntnis gegeben werden.

Foto 2. August 2007

Dem möchte ich nur einige Streiflichter anfügen, die diese Rubrik komplettieren:

Foto 2. August 2007

Gegenüber dem Städtischen Kaufhaus wird dieser Schandfleck mit Steuergeldern "grundsaniert".

Foto 2. August 2007

Das asbestbelastete Restgebäude nochmals seitlich

Foto 2. August 2007

Der vermutlich ebenso asbestbelastete "Innenhof"

Foto 2. August 2007

Seminargebäude Detail, völlig unpraktikabel sowohl hinsichtlich der Räume als auch der Gänge, gleiche Höhe, unten viel zu eng etc.

Foto 2. August 2007

Blick aus Richtung Augusteum in Richtung Grimmaische Ecke Nikolaistraße, wo zu DDR-Zeiten als kleiner, bescheidener Tupfer zumindest ein Erker des Fürstenhauses nachgebildet wurde. Dahinter geht die gegenwärtige Planung nebst Universitätsleitung sogar noch zurück, die ihre Geschichte generell verleugnet und im Vordergrund zu sehendes Niveau sich als ihren geistigen Horizont mit öffentlichen Geldern "sanieren will".

Weiteres zu den vorgesehenen Klötzen eines "neuen Campus"

    ***

    Anmerkung

    Geschrieben am 04. August 2007 00:52:32:

    Als Antwort auf: Re: Fortgesetzte Kulturverbrechen geschrieben von webflash am 03. August 2007 23:33:44:

    >»Keine Reste der Paulinerkirche auf Campus-Baustelle - dafür ein Fenster ins Mittelalter... veröffentlicht von: Ralf Julke am Mittwoch, 01. August 2007...

    Der Artikel war bereits bekannt, bevor der Hauptbeitrag hier eingestellt wurde. Der von Herrn Julke zitierte Beitrag beinhaltet die gezielten Falschinformationen des SMF, die mit allgemein bekannten Sachverhalten gemischt wurden. Der Paulinerhof befand sich auf der anderen Seite der Paulinerkirche.

    Informieren Sie sich bitte, u.a. bei

    http://www.paulinerkirche.org/paulho.html

    Interessant ist aber, daß das Sächsische Finanzministerium im vollkommenen Einklang mit der Argumentation des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR formuliert: "Die Reste der Paulinerkirche wurden 1968 komplett ausgeräumt und abgebaggert und in der Etzoldtschen Kiesgrube verkippt."

    Da würden mich jetzt schon die Namen der Kader im Sächsischen Finanzministerium interessieren, die diese Behauptungen vertreten.

    ***

Anmerkung zum Fälscherbeitrag von dpa

geschrieben am 06. August 2007 02:32:01:

Als Antwort auf: Re: Denkmäler aus Leipziger Paulinerkirche .... geschrieben von webflash am 05. August 2007 23:11:17:

Ohne jetzt auf den geschichtsfälschenden Artikel einzugehen, möchte ich nur darauf verweisen, daß bereits vor über sechs Jahren Bemühungen zur Restaurierung existierten. Allerdings war es der Universitätsleitung wichtiger, nicht darauf einzugehen, das Thema auszuklammern und dann die entsprechende Homepage samt Mailadresse von den Servern der Universität zu kappen.

(Mit dem Klicken auf das kleine Bild kommt die Vergrößerung, nach dem Klicken auf das große Bild kann man die Beschreibung lesen.)

http://www.paulinerkirche.org/archiv/

Zur Restaurierung