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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hohe Baukultur für Leipzig - 2025 6. Funktionalität Gegenwärtig werden abermals Steuergeldverschwendungen von der Stadt Leipzig lanciert, indem im Oktober 2024 wieder und wieder Lichtfestaktionen geplant und schöne lapidare wie folgenlose Reden gehalten werden sollen. Wie im Herbst 1989 schon verschanzt sich die Leipziger Stadtverwaltung im Neuen Rathaus und mißachtet den Bürgerwillen von damals. Denn immer noch geht man in der Touristik davon aus, daß der Leipziger Ring gleich einem Hamsterrad für Leipziger Bürger und Gäste da ist, wo man jährlich oder bei großen Demos um diesen herumspazieren und mit Kerzen nachhelfen kann, wenn diesen kein Licht aufgeht. Doch die Frage war und ist: Warum sind die Leute damals auf die Straße gegangen? Und eines der wichtigsten Motive war, daß die Stadt zunehmend zerfiel, und das nicht nur, weil Bauarbeiter in die Hauptstadt der DDR nach Berlin abkommandiert waren. Wie einleitend geäußert, sind die Funktionalitäten der Stadt Leipzig auch bald 80 Jahre nach Ende des II. Weltkrieges zu wichtigen Teilen noch nicht wieder hergestellt. Also wenn es etwas zu feiern gäbe, dann wäre dies, wenn diese Sehenswürdigkeiten, Attraktionen u.ä., die einst ein qualitatives Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Leipzig bedeuteten und in der Folge von zwei Diktaturen nun schlicht fehlen, wieder erstehen und neue sich dazugesellen. Das betrifft folglich nicht nur die Synagoge und die Kirchen, sondern, um nur einige zu nennen: Krystall-Palast An erster Stelle ist hier der ehemalige Kristall-Palast zu nennen, nicht nur, da er einen Saal für über 3000 Besucher und zahlreiche weitere hatte, sondern da er sowohl für Einwohner und Gäste, die über öffentliche Verkehrsanbindungen kamen, optimale Bedingungen bot. ![]() um 1890 ![]() um 1900 ![]() 1900 ![]() um 1900 ![]() Oberer-Theater-Saal im Leipziger Krystall-Palast Das Schauspielhaus in der jetzigen Shakesparestraße ![]() Schauspielhaus um 1925 ![]() Innenansicht bei einem aufgeführten Stück Auch hier entsteht keine neue Sehenswürdigkeit für Leipzig, sondern die Stadt wird mit zwei geringwertigen Wohnbauten zugekleistert. ![]() Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024) Das Alte Theater ![]() ![]() ![]() Auch hier gilt weiter der Vergleich aus dem Jahre 2017 Baukultur in Leipzig Das Künstlerhaus am Nikischplatz ![]() ![]() ![]() Der aktuelle Vergleich: ![]() Fehlende Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024) Das Carola-Theater Vergleich ^12.09.2024 ![]() Fehlende Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024) Bei allen! Veranstaltungsorten müßte einmal die einzigartige Veranstaltungsgeschichte zusammengetragen werden. Das Planetarium am Zoo ![]() ![]() Standortvergleich im Jahre 2014 Die Ständige Gewerbeausstellung Wie bereits geschildert wurde hier eine ganze Häuserzeile weggesenst zu Gunsten bzw. eher zu Lasten des Verkehrs und der Attraktivität der Stadt Der Standortvergleich Der Tröndlinring im Jahre 2014 (2024 unverändert) ![]() Tröndlinring im Jahre 1905 Und selbst die Börse bot mehr Baukultur als heute, samt den neuen Klötzen der Hotels sowie der Finanzwirtschaft dahinter. ![]() Der Standortvergleich: ![]() Situation im Jahre 2023 Die 1. Bürgerschule, später Frauenberufsschule Die SED ließ über die FDJ Studenten nur gewähren, die Kellergeschosse der Moritzbastei freizuschaufeln. Dies war auch Vorbild für die spätere Nutzung der Siemensanlage unter dem ehemaligen Königsplatz zu DDR-Endzeiten. ![]() Auch die Bebauung über der Moritzbastei wäre nicht nur technisch möglich, sondern vermutlich auch funktional sinnvoll, gleich mit welchem neuen Profil. Die Aula der ersten Bürgerschule ![]() Blick auf die Außensituation der Moritzbastei (auch gegenwärtig unbebaut) Moritzbastei und Bürgerschule Die Carola-Schule ![]() Die im Krieg zerstörte Carola-Schule um 1910 an der Ecke Beethovenstraße / Harkortstraße Dies wäre der potentiell sinnvollste Standort für das "Forum Recht". ![]() Foto vom 12.09.2024 aufgenommen vom Standort des jetzigen Bundesverwaltungsgerichtes Die Markthalle Ein Punkt der Hoffnung bildet die vorgesehene neuen Markthalle auch dem historischen Terrain. ![]() Blick um 1920 an der Kreuzung Markthallenstraße, Brüderstraße, Windmühlenstraße ![]() Blick aus Richtung Panorama in die Markthallenstraße Brüderstraße um 1910 ![]() Markthalle innen um 1905 Zeitgenössische Lithographie um 1903 Unbestritten dazu paßt in seiner Zurückhaltung und bei straßenmäßigen Zuordnung vielleicht der Global Hub als neues Projekt, insofern dies auf Modellen derzeit erkennbar ist. Natürlich kann und muß nicht alles wiederkommen, was einst die Stadt Leipzig zierte. Auf ein Siegesdenkmal kann man ebenso gut verzichten wie auf Bismarck mit Hund beim „Clara-Bismarck-Denkmal“. Aber wie im zentrumsnahen Bereich hat jeder Stadtteil seine eigenen Sehenswürdigkeiten!!, Straßen- und Hauszeichen, die man hier nicht aufzählen kann, die aber wieder den geschichtlichen Werdegang und Eigenheiten darstellen und somit Identifikation schaffen. Das trifft Kleinzschocher mit dem Adler ebenso ![]() wie die fehlende Taube im Täubchenweg ![]() Und auch am Connewitzer Kreuz braucht es einen überschaubaren, annehmbaren und identifikationsstiftenden Neubau und keine überdimensionierte und überwuchernde baukulturelle Fehlleistung aus Glas und Beton. ![]() In diese Gegend paßt auch wunderbar das Projekt Gleisdreieck sowie alles, was Bildung, Kultur, Musik und Arbeit für die Jugend gerade mit neuen Technologien befördert. |