Leipzig
Einleitung
Genius loci
Governanz
Vielfalt
Umwelt
Funktionalität
Kontext
Schönheit
Universität
Wirtschaft
Gründe
Maßstab Europa

Baukultur für Leipzig

gemäß der Declaration von Davos 2018



Hohe Baukultur für Leipzig - 2025

6. Funktionalität

Gegenwärtig werden abermals Steuergeldverschwendungen von der Stadt Leipzig lanciert, indem
im Oktober 2024 wieder und wieder Lichtfestaktionen geplant und schöne lapidare wie folgenlose
Reden gehalten werden sollen.

Wie im Herbst 1989 schon verschanzt sich die Leipziger Stadtverwaltung im Neuen Rathaus und
mißachtet den Bürgerwillen von damals. Denn immer noch geht man in der Touristik
davon aus, daß der Leipziger Ring gleich einem Hamsterrad für Leipziger Bürger
und Gäste da ist, wo man jährlich oder bei großen Demos um diesen herumspazieren
und mit Kerzen nachhelfen kann, wenn diesen kein Licht aufgeht.

Doch die Frage war und ist: Warum sind die Leute damals auf die Straße gegangen?

Und eines der wichtigsten Motive war, daß die Stadt zunehmend zerfiel, und das nicht nur,
weil Bauarbeiter in die Hauptstadt der DDR nach Berlin abkommandiert waren.

Wie einleitend geäußert, sind die Funktionalitäten der Stadt Leipzig auch bald
80 Jahre nach Ende des II. Weltkrieges zu wichtigen Teilen noch nicht wieder hergestellt.

Also wenn es etwas zu feiern gäbe, dann wäre dies, wenn diese Sehenswürdigkeiten,
Attraktionen u.ä., die einst ein qualitatives Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Leipzig
bedeuteten und in der Folge von zwei Diktaturen nun schlicht fehlen, wieder erstehen und neue sich
dazugesellen. Das betrifft folglich nicht nur die Synagoge und die Kirchen, sondern, um nur einige
zu nennen:

Krystall-Palast

An erster Stelle ist hier der ehemalige Kristall-Palast zu nennen, nicht nur, da er einen Saal
für über 3000 Besucher und zahlreiche weitere hatte, sondern da er sowohl für Einwohner und
Gäste, die über öffentliche Verkehrsanbindungen kamen, optimale Bedingungen bot.



um 1890



um 1900



1900



um 1900



Oberer-Theater-Saal im Leipziger Krystall-Palast

Das Schauspielhaus in der jetzigen Shakesparestraße



Schauspielhaus um 1925



Innenansicht bei einem aufgeführten Stück

Auch hier entsteht keine neue Sehenswürdigkeit für Leipzig,
sondern die Stadt wird mit zwei geringwertigen Wohnbauten zugekleistert.



Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024)

Das Alte Theater






Auch hier gilt weiter der Vergleich aus dem Jahre 2017



Baukultur in Leipzig

Das Künstlerhaus am Nikischplatz








Der aktuelle Vergleich:


Fehlende Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024)

Das Carola-Theater



Vergleich ^12.09.2024



Fehlende Baukultur in Leipzig (Foto vom 12.09.2024)

Bei allen! Veranstaltungsorten müßte einmal die einzigartige Veranstaltungsgeschichte zusammengetragen werden.

Das Planetarium am Zoo






Standortvergleich im Jahre 2014

Die Ständige Gewerbeausstellung

Wie bereits geschildert wurde hier eine ganze Häuserzeile weggesenst zu Gunsten bzw.
eher zu Lasten des Verkehrs und der Attraktivität der Stadt



Der Standortvergleich



Der Tröndlinring im Jahre 2014 (2024 unverändert)



Tröndlinring im Jahre 1905

Und selbst die Börse bot mehr Baukultur als heute, samt den neuen Klötzen
der Hotels sowie der Finanzwirtschaft dahinter.



Der Standortvergleich:



Situation im Jahre 2023

Die 1. Bürgerschule, später Frauenberufsschule

Die SED ließ über die FDJ Studenten nur gewähren, die Kellergeschosse
der Moritzbastei freizuschaufeln. Dies war auch Vorbild für die spätere Nutzung
der Siemensanlage unter dem ehemaligen Königsplatz zu DDR-Endzeiten.



Auch die Bebauung über der Moritzbastei wäre nicht nur technisch möglich,
sondern vermutlich auch funktional sinnvoll, gleich mit welchem neuen Profil.



Die Aula der ersten Bürgerschule



Blick auf die Außensituation der Moritzbastei (auch gegenwärtig unbebaut) Moritzbastei und Bürgerschule

Die Carola-Schule



Die im Krieg zerstörte Carola-Schule um 1910 an der Ecke Beethovenstraße / Harkortstraße
Dies wäre der potentiell sinnvollste Standort für das "Forum Recht".


Foto vom 12.09.2024 aufgenommen vom Standort des jetzigen Bundesverwaltungsgerichtes

Die Markthalle

Ein Punkt der Hoffnung bildet die vorgesehene neuen Markthalle auch dem historischen Terrain.



Blick um 1920 an der Kreuzung Markthallenstraße, Brüderstraße, Windmühlenstraße



Blick aus Richtung Panorama in die Markthallenstraße



Brüderstraße um 1910



Markthalle innen um 1905



Zeitgenössische Lithographie um 1903

Unbestritten dazu paßt in seiner Zurückhaltung und bei straßenmäßigen Zuordnung
vielleicht der Global Hub als neues Projekt, insofern dies auf Modellen derzeit erkennbar ist.

Natürlich kann und muß nicht alles wiederkommen, was einst die Stadt Leipzig zierte.
Auf ein Siegesdenkmal kann man ebenso gut verzichten wie auf Bismarck mit Hund beim
„Clara-Bismarck-Denkmal“.

Aber wie im zentrumsnahen Bereich hat jeder Stadtteil seine eigenen Sehenswürdigkeiten!!,
Straßen- und Hauszeichen, die man hier nicht aufzählen kann, die aber wieder den geschichtlichen
Werdegang und Eigenheiten darstellen und somit Identifikation schaffen. Das trifft Kleinzschocher mit dem
Adler ebenso



wie die fehlende Taube im Täubchenweg



Und auch am Connewitzer Kreuz braucht es einen überschaubaren, annehmbaren
und identifikationsstiftenden Neubau und keine überdimensionierte und überwuchernde
baukulturelle Fehlleistung aus Glas und Beton.



In diese Gegend paßt auch wunderbar das Projekt Gleisdreieck sowie alles, was Bildung, Kultur,
Musik und Arbeit für die Jugend gerade mit neuen Technologien befördert.


Letzte Aktualisierung 18.02.2025 Alle Dokumente Sammlung Wieland Zumpe, Leipzig. Kontakt, Fragen, Hinweise, Fehlerkorrekturen und Copyright © 1999-2025 Email: bach(at)paulinerkirche.org