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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hohe Baukultur Leipzigs für Europa! - 2025 12. Europäische Maßstäbe Zusammenfassung: Die Stadt Leipzig ist einer Jahrhunderte währenden hohen Baukultur verpflichtet. Dies steht für allgemeine Entwicklungen in Staat, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Als Weltmusikstadt steht sie u.a. in der Pflicht, die Wirkungsstätten von Johann Sebastian Bach wieder herzustellen. Sie hat infolge der Schandtaten zweier deutscher Diktaturen nicht nur die Pflicht, die Große Gemeindesynagoge ohne wenn und aber wieder aufzubauen, sondern auch die Verbrechen SED und Stasi schonungslos aufzuklären, um wieder zu einer geschichtlichen Kontinuität von im Sinne einer hohen europäischen Baukultur ihren Beitrag leisten zu können. Die Deklaration der europäischen Kulturminister, die im Jahre 2018 in Davos unterzeichnet wurde und deren Fortschritte zur Realisierung spätestens im Jahre 2028 überprüft werden, gilt auch für die Stadt Leipzig. Wie in den verschiedensten Galerien und Foren zu Stadtbild Deutschland gezeigt wurde, gibt es hierzu gerade bei der sorgsamen Sanierung und Rekonstruktion denkmalgeschützter Bausubstanz, insbesondere des 19. und frühen 20. Jahrhunderts tausende sehenswerter Beispiele der Denkmalpflege durch das Engagement vorwiegend privater Eigentümer, Investoren und Bauschaffender, die diesen Anspruch weitestgehend erfüllen. Dagegen fällt die Stadt Leipzig vollkommen durch bei grundlegenden Aufgaben der sie über Jahrhunderte prägenden Stadtreparatur nicht nur im Stadtkern, die ihre eigentliche gewachsene Identität begründen und als Wiederherstellung vorwiegend im II. Weltkrieg und im Sozialismus entstandener Zerstörungen und Schäden zu leisten sind! Doch da es mit der Stadt Leipzig auch um europäisches und Weltkulturerbe geht, liegt es übergreifend in der Verantwortung der europäischen Kulturminister, der international tätigen Organisationen der wissenschaftlichen, musikalischen, geistigen und kulturellen Fachwelt und allgemein der Öffentlichkeit, dieses Kulturerbe künftigen Generationen wiederherzustellen, zu erhalten, zu pflegen und weiterzugeben. Die betrifft auch die damit verbundene Baukultur. Initiativen für die Stadt Leipzig gab es genug. Auch Fürsprachen für die Musikstadt Leipzig kamen aus dem Ausland wie von Rudolf Arnheim und Yehudi Menuhin. Aber wenn die Stadt Leipzig versagt und Entwicklungen willkürlich hinter dem Rücken der Bürger undemokratisch oder gar verdeckt verfassungsfeindlich dagegen agiert, so ist dies schlicht sittenwidrig und ggf. strafrechtlich zu verfolgen. Hierfür steht aktuell an erster Stelle der internationale Skandal des Verhaltens der Stadt Leipzig unter Burkhard Jung, Thomas Dienberg und Gefolge, bei einem städtebaulichen Wettbewerb zum Matthäikirchhof die Matthäikirche auszuklammern. Um es auf den Punkt zu bringen bedeutet das, daß sie Neubauten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR über die Wirkungsstätten von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Carl Friedrich Zöllner u.v.a. stellen. Dies stellt nicht nur eine internationale Kulturschande dar, sondern einen Zivilisationsbruch. Burkhard Jung droht damit in die Geschichte einzugehen als Bürgermeister der Verramschung Leipzigs und der Sehensunwürdigkeiten auf dem Niveau eines neobolschewistischen Mobs, der in der Ambition von SED und Stasi die Stadt Leipzig nur noch auf die Thomaskirche und wenige andere nichtsozialistische baukulturelle Werte einschrumpfen wollte. Dagegen ist gemäß der Deklaration von Davos und der kultivierten Welt unabdingbar vorzugehen! D.h. gemessen an hoher europäischer Baukultur und der Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen sind im Rahmen der Stadtreparatur zweier deutscher Diktaturen u.a. wie dokumentiert wiederherzustellen: - Bachs Wirkungsstätten - Die Große Gemeindesynagoge - Deutrichs Hof - Kristall-Palast - Panorama - Harmonie - an der Stadtsilhouette angepaßte Hotels von internationalem Rang (Neubauten) wie am Roßplatz und zerstörte Innenstadtgebäude in der Qualität ehemaliger Bebauungen - Neubauten, die wieder ein Gesicht haben - mit Hauszeichen und Hausschmuck! - Wiedereinführung prägender unterscheidbarer Straßenkennzeichen - Einengung der Straßen zugunsten des städtischen Lebens und vieles andere mehr. Besonders schwerwiegend im Fall von Burkhard Jung ist seine Unverfrorenheit, vor den Gemäldporträts der Bürgermeister, deren Würde er selbst mißachtet, neugewählte Stadträte verpflichten zu wollen, die Verfassung und die Gesetze zu achten, während er selbst nicht nur jahrelang seine Sorgfaltspflichten verletzte, sondern willkürlich Geschichtsklitterung betreibt. Das betrifft nicht nur die Verleugnung von Paulinerkirche und Matthäikirche. Es betrifft u.v.a. Steuergeldverschwendung beim Konjunkturpaket II mit der Etzoldschen Sandgrube, wo die Bürger u.a. auf den Trümmern der Universitätsbauten und der Markuskirche spazieren gehen sollten, während die Stadt mit fragilem Baumüll minderwertiger Neubauten eingedeckt wird. Burkhard Jung hat sein Amt verwirkt durch fehlende Sittlichkeit gegenüber den Altvorderen. Er hätte die schwerwiegendsten Kulturverbrechen in der Geschichte der Stadt Leipzig im Jahre 1968 mit der Sprengung der Leipziger Universitätskirche St. Pauli schonungslos aufklären müssen. Dazu gehört die Bergung der in der Paulinerkirche Begrabenen einschließlich ihrer Würdigung und einer notwendigen wissenschaftlichen Begleitforschung. Während Burkhard Jung im Alten Rathaus vor den Porträts Leipziger Bürgermeister posiert, ignoriert er die inzwischen nachweislich über einhundert seiner in der Paulinerkirche begrabenen Amtsvorgänger. Jedem einzelnen muß nicht nur eine individuelle Würdigung zuteil werden, sondern deren gebührende Totenruhe ist mit der Bergung wie bei vielen berühmten Persönlichkeiten und Würdenträgern der Geschichte und über einhundert Rektoren wiederherzustellen. Der Stadt Leipzig muß ihre durch SED- und Stasi-Verbrechen genommene Geschichte zurückgegeben werden, damit sie ihre Entwicklung in einer geschichtlichen wie friedlichen europäischen Kontinuität fortsetzen kann. Wenn die Grabschätze der Paulinerkirche wieder an ihren Bestimmungsort zurückkehren, muß die Stadt Leipzig dies natürlich wollen und darauf vorbereitet sein mit der gebotenen Einsicht, Demut, Würde, Ehrfurcht, Empathie und dem Willen, vor erneuten Diktaturen in einer wehrhaften Demokratie gewappnet zu sein. Einen Lichtblick gibt es im Freistaat Sachsen in der Aussage des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der seinen Willen mit den Worten formulierte Identität sichtbar machen. Denn darunter fallen die bereits genannten und hervorgehobenen Themen! Zugleich ist eine Abkehr der CDU Sachsens von der SED- bzw. Blockpartei-CDU möglich, wo noch Staatsministerin Barbara Klepsch im „Deckel-drauf-Stil“ der erpreßbaren B-Kader-CDU SED-Verbrechen goutiert und sie ad acta legen will. Doch da dies der eigentliche Grund für die mutwillig und teils bösartig organisierte Verhinderung des von 27 Nobelpreisträgern geforderten originalgetreuen Wiederaufbaus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli mit Spendengeldern war, muß man sich nochmals die andauernden Folgen genau vor Augen halten. Denn erst ab den Jahren 2020 bzw. 2023 erfolgten Rügen an die zuständige Landesregierung seitens des Landesrechnungshofes und des Bundes der Steuerzahler u.a. mit dem Negativpreis des „Schleudersachsen“. Der Abschluß der für das Jahr 2009 vorgesehenen Einweihung des Platzhalters erfolgte im Dezember 2018! Der Leipziger Universitätsleitung und dem Sächsischem Staatsministerium für Finanzen lagen aber von Anfang an im Jahre 2001 (!) entsprechende Dokumente vor, um Planungen demokratisch wie öffentlich transparent zu machen und zu entwickeln. Diese wurden stetig auch online ergänzt. Auch hierzu gibt es zahlreiche Dokumente des undemokratischen und teils kriminellen Verhaltens in der von der CDU geführten Sächsischen Staatsregierung (was u.a. die nachweisliche Verletzung gegen Gesetze zur Archäologie betrifft). Dokumente aus den Jahren 1999 - 2008 Identität sichtbar machen Wenn nun der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer dieses Thema im Sinne der Bürger gestalten und damit wieder mehr Vertrauen bei den Bürgern gewinnen will, so trifft das weitere Projekte und damit auch ein Ende der Mauscheleien mit der Leipziger SPD, die sich inzwischen folgerichtig als zahlenmäßig im Landtag als vierte und im Leipziger Stadtrat als fünfte Fraktion vom Volk selbst entfremdet hat. Hier steht natürlich an erster Stelle sinnvoller Projekte die langfristig auszurichtende Renaturierung der Braunkohlefolgelandschaften in Sachsen. Dies ist weiterhin für den gesamten Freistaat eine langfristige Herausforderung, womit auch dem Leipziger Naturkundemuseum eine herausragende Bedeutung zukommt. Die Aufwertung des Naturkundemuseums kann nur einhergehen mit den vielen Vereinen und Initiativen in den ehemaligen Braunkohleabbaugebieten zur Ökologie, Flora und Fauna, Klimafolgenforschung und Bildung, die hier eingebunden, gefördert und präsent sein müssen. Naturkunde bedeutet Naturlernen. Dies kann man nur vor Ort erleben und erkunden, egal ob als Schüler, Studierende, Familienausflug und Wanderung oder als Tourist. Und so kann das zu erweiternde Museum als Ausflugsziel in Markkleeberg, Borna, Espenhain, am Hainer See oder wo immer man Stationen für die herausfordernden Aufgaben ansiedelt, ein internationaler Anziehungspunkt werden. Sicherlich gibt es hierfür eine ganze Reihe möglicher Förderprojekte, die übergreifend und im europäisch verbindenden Gedanken gebündelt werden können, da die Umweltverschmutzung auch in anderen sozialistischen Staaten gängige Praxis war. Das Museum kann dort viel von dem zurückgegeben, was an Wissen, Dokumenten und Ausstellungsobjekten über Generationen gesammelt wurde. Damit wird auch offenkundig, warum die Bürger die politische Propaganda aus dem Leipziger Rathaus satt haben, wonach das Heimatkundemuseum in eine ehemalige Siemens-Anlage in Kellerräume gestopft und dafür fast einhundert (100!) Millionen Euro Fördergelder dort verpreßt werden sollen. Man fühlt sich an die immer noch anhaltende Leipziger Rathaus-Propaganda erinnert, nach der das Neue Bildermuseum wie ein gläserner Diamant über der Stadt Leipzig erstrahlen soll, dem die Bürger freudig entgegenblicken. Die Realität ist eine vollkommen andere, so daß selbst bei kostenlosem Eintritt der Besuch dort zu Wünschen übrig läßt. In dieser Weise ist auch fehlende Baukultur wie mit dem vorgesehenen „Juristen-Kotzbrocken“ am Rossplatz zu werten. Weitere Projekte der Stadt Leipzig sollten in der Richtung geprüft werden, ob sie wirklich Identität sichtbar machen oder nur vorgaukeln. Seelenlose Beton- und Glasklötze mit dem Charme von anonymen Gefängnistrakten, die nur in aufgegeilten Präsentationen schick aussehen, gibt es zu Hauf … Statt wie die Staatsministerin Barbara Klepsch im Block-CDU-Stil ständig Fördergelder für den Tourismus zu fordern, müssen endlich wieder maßstabbildende Bautraditionen einkehren, die Besucher aus aller Welt zu den Wirkungsstätten und Lebensumfeldern von Johann Tetzel, Martin Luther, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Carl Friedrich Zöllner und vielen anderen, inzwischen geschichtlich berühmten Persönlichkeiten von selbst nach Leipzig zieht! Martin Luther wies dazu selbst in Leipzig den grundlegenden Weg. Martin Luther und sein Vermächtnis in die Zukunft Auch wenn für Martin Luther galt: "Am Anfang stand das Wort.", erwuchs seine Weihepredigt für die Leipziger Paulinerkirche 1546 als erste evangelische Universitätskirche aus Erkenntnisschranken. Zu seiner Zeit ging man noch von einem Weltenbeginn vor 5000 Jahren aus. Und natürlich intendiert die Bibel einen Glauben, der aber immer am Wissen und der praktischen Erfahrung der jeweiligen Epochen bzw. Gesellschaften gebunden war. Dies leitet zu den eigentlich schwerwiegenderen Themen über, wie sich das permanente Verhältnis von Wissen und Glauben entwickelt hat und weiter entwickeln wird. Martin Luther erkannte sehr genau, daß der Glaube nicht etwa nur der Handlungsorientierung und dem bestmöglichen Verhalten in einer Gesellschaft diente, sondern daß Religion als Mittel zur Unterdrückung eingesetzt wurde mit allen erdenklichen teuflischen Plänen der Lüge und Desinformation zur Aufrechterhaltung staatlicher Ordnungen wie auch Diktaturen. So gesehen stand er zu denen, die, wie an der Universität Leipzig sich der Erhaltung guter Schulen und der Aufziehung der Jugend widmeten. Und auch wenn sie als Juristen, Ärzte oder in anderen Berufen tätig und nicht gleich vermögend waren, sollte man sich damit begnügen, als Seelsorger Kindern, Jugendlichen und Ungelehrten zu dienen, womit "schon einen Stuhl im Himmel" bestellt war. Diese Sichtweise bedeutete zugleich eine ethische Grundeinstellung. D.h. der Glaube konnte an dieses Wissen und diesen Dienst für den Menschen gebunden werden. So nahm die Geschichte mit den Erkenntnissen in Wissenschaft und Technik einen unaufhaltsamen Verlauf, wobei der Glaube als Ursache für "Pestillenz", Unwetter viele andere Katastrophen zunehmend ins Hintertreffen geriet. Und damit haben wir auch den heutigen Zustand, daß die Kirchen in ihren geschichtlich ausgeprägten Formen zunehmend ihre einstigen Funktionen verlieren. Doch das Wissen kann nicht immer und nicht überall den Glauben ersetzen. Die Relation von Glaube zu Wissen muß in jeder Generation neu erwogen und sondiert werden. Aus der Archäologie ersehen wir, daß sich Bauten wie Tempel, Synagogen und zeitlich ablösten, aber ihr Standort letztlich in ihrer Funktion für die Gemeinschaft besetzt blieb. Dabei wird oft vergessen, daß die Menschheitsgeschichte auf ihren geschaffenen Leistungen beruht. Für uns bedeutet das, daß nur die Trägerschaft in der Weiterführung der vorhandenen Baukultur durchaus wechseln kann, nicht aber die Baukultur selbst. Das heißt konkret, daß z.B. die Werke vieler Komponisten wie Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner etc. pp. mit ihren Wirkungsstätten und Aufführungsorten zum Teil sehr eng verbunden sind oder sogar für diese geschaffen wurden. Wer folglich heute keine Johanniskirche oder Matthäikirche mehr will, stellt sich gegen über eine über Jahrhunderte gewachsene Kultur. D.h. hier muß als Träger ggf. nicht mehr oder nicht allein die Kirche auftreten, sondern hier können die weltweit inzwischen vernetzten Musikvereinigungen und Musikförderer die Pflege des Weltkulturerbes in ihre eigene Obhut nehmen. Und gerade, wenn z.B. die Infrastruktur der Zeit von Johann Sebastian Bach an ihren originalen Entstehungsorten und in ihren ehemaligen Ausprägungsformen für Chor-, Kammer- und Orchestermusik wiederhergestellt ist, werden erst recht Musikliebende nach Leipzig kommen, zumal sich damit inzwischen neue musikalische und Ausdrucksformen gebildet haben und weltweit weiter bilden, die dann wieder als Ballett, Tanz oder in anderer Form medial oder multimedial musikalische und andere kulturelle Traditionen neu beleben und fortsetzen. Und wenn man bedenkt, daß die noch zu Gustav Theodor Fechners Lebzeiten eingeweihte und zu DDR-Zeiten abgerissene Markuskirche 1500 Plätze besaß, wo sich an der derzeit leeren Stelle Drogensüchtige treffen, kann man sich ausmalen, daß damit vor Ort Gemeinschaftsräume und Angebote für Kultur, Bildung und auch für Glauben in Leipzig schlicht fehlen. Wie auch immer diese ausgestaltet werden für Veranstaltungen in Unterhaltung bzw. Geselligkeit, Sport, Auftrittsorten für Schüler, Studierende und Anwohner und gemeinsamen Veranstaltungen und Zeremonien verschiedener Religionen – sie fehlen einschließlich infrastruktureller Gesamtplanungen. Hohe Baukultur im zeitlichen Horizont Die Wiedergewinnung einer hohe Baukultur erfordert gemäß der Geschichte der Stadt Leipzig eine internationale und gegebenenfalls weltweite Zusammenarbeit. Im Falle von König Gustav II. Adolf (1594-1632) ist es die Verbundenheit mit dem schwedischen Königshaus. Im Falle des II. Weltkrieges ist es mit den Alliierten die Verbindung zu Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika. 2032 Einen Ankerpunkt in der zeitlichen Achse der Stadtreparatur bildet bereits der 400. Todestag von König Karl Gustav im dreißigjährigen Krieg. Das Eingreifen Schwedens sicherte in Deutschland den Protestantismus und somit Entwicklungen für Glaubensfreiheit, Bildung und in karitative Bestrebungen, die bis in die Gegenwart ihre Existenzberechtigung und ihre Gültigkeit besitzen. Verbindend ist nicht nur, daß schwedische Offiziere in Leipziger Kirchen begraben wurden, sondern daß auch in der Matthäikirche dieser historisch wichtigen Ereignisse gedacht wurde und Vereine im Sinne der Gemeinwesens nicht nur regional aktiv wurden. Der völkerverbindende Gedanke sollte auch bei der Erbauung der neuen Neukirche bzw. Matthäikirche beachtet werden. 2038 Spätestens einhundert Jahre nachdem die Große Gemeindesynagoge an der Gottsched- Ecke Zentralstraße von Leipziger Nazis in Brand gesetzt und zerstört wurde, sollte sie wieder neu erstanden und an die jüdische Gemeinde übergeben sein. In diesem Kontext bietet es sich mit den noch vorhandenen Freiflächen an, zwischen den ehemaligen Standorten vom Alten Theater über das Schauspielhaus, die Ez-Chaim-Synagoge und das Künstlerhaus einen Erweiterungsbau von neuer hoher Baukultur zu errichten, der zeitgemäß und für künftige Generationen den kulturellen und geistigen Erfordernissen gerecht wird. 2043-2045 Bei den Bombenangriffen auf Leipzig in den Jahren 1943 bis 1945 geht es nicht allein darum, nach einhundert Jahren die Stadtreparatur weitestgehend abzuschließen. Zugleich sollten die Ereignisse mit dem Ende des II. Weltkrieges 1945 schon jetzt dazu angelegt und ausgerichtet werden, daß gleichzeitig korrespondierend mit den Zielen der Erklärung von Davos für eine hohe Baukultur auch Projekte in den betroffenen Regionen Europas avisiert werden. Hier handelt es sich folglich nicht mehr um Fragen anonymer Reparationen aufgrund von Kriegsfolgen, sondern man muß in Europa Bauprojekte bewußt und unverbrüchlich verbinden. Baukultur sollte daher Beispiel sein, international entstandene Defizite und Ungerechtigkeiten völkerverbindend so auszugleichen, daß ihre Zusammengehörigkeit und ihr friedliches wie freundschaftliches Zusammenleben wie am Beispiel Frankreich-Deutschland langfristig zur Selbstverständlichkeit wird. Somit sind hier Projekte angesprochen, die zugleich zum wechselseitigen Verständnis unterschiedlicher Kulturen beitragen. Und das betrifft ausdrücklich Projekte in Frankreich wie in Tschechien, Polen, der Ukraine und der ehemaligen Sowjetunion. Gerade wo Diktaturen am schlimmsten wüteten, ist auch der Bedarf am dringlichsten vorhanden, daß man mit hoher Baukultur sowohl bei der Sanierung und Rekonstruktion an verloren geglaubte Werte anknüpfen und zugleich neue hochwertige Baukultur erschaffen kann. 2050 Für die Kultur- und Musikwelt stellt der 300. Todestag von Johann Sebastian Bach ein wiederum ein besonderes Jubiläum dar, aus dessen Anlaß seine Wirkungsstätten wiederhergestellt sein sollten, teils in historischer Form seiner Lebenszeit, teils in zeitgemäßer Erweiterung, die nun weltweit zum musikalischen Bestand der Menschheit zählt. ![]() Matthäikirchhof mit Matthäikirche 1914 Nur mit einer neuen Neukirche bzw. Matthäikirche , der Wirkungsstätte u.a. von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach und vielen, vielen anderen, macht ein Matthäikirchhof mit dem Wohnhaus von Carl Friedrich Zöllner Sinn. Hier im Matthäikirchhof wäre auch langfristig die Musikschule anzusiedeln. Dazu gehört auch die Würdigung von Richard Wagner an seiner ursprünglich von Max Klinger vorgesehenen richtigen Stelle vor der Matthäikirche. Klingers Wagnerdenkmal - eine Befreiung Abschließend sei noch einmal betont: Es geht nicht darum, „starr an Altem festzuhalten“. Die Maxime kann nur sein, sich orientierend an den Altvorderen und deren Schöpferkraft, Ideenreichtum, Engagement, Weitsicht und vielen anderen Aspekten auszurichten, die die Stadt Leipzig auch in ihrer baulichen Umwelt in Jahrhunderten voranbrachten. Dazu zählt Martin Luther ebenso wie hunderte Bürgermeister und Rektoren. Dazu gehören Wissenschaftler wie Gustav Theodor Fechner, Wilhelm Wundt und Wilhelm Ostwald, die mit ihrer Kreativität, gedanklichen Vielfalt und Entdeckerfreude von Leipzig ausgehend heute weltweit anerkannt sind. Und dazu zählt eben Johann Sebastian Bach, der mit seiner schöpferischen Unerbittlichkeit Leistungen erbrachte, die heute nicht nur für die Musikwelt unverzichtbar sind. Diesen Reichtum, der in gewachsenen städtebaulichen Strukturen und mit ihrer Baukultur erwuchs, und den die Stadt Leipzig in zwei Diktaturen schleifen ließ, gilt es, endlich zu entdecken und zu erobern, damit Leipzig wieder identifikationsstiftend Heimstatt für neue Innovationen und konstruktive Auseinandersetzung werden kann, die erneut maßstabbildend und ohne Grenzen in Frieden überdauern. Wieland Zumpe Leipzig zum Neuen Jahr 2025 |