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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gründe für fehlende Baukultur in Leipzig 11. Baukultur als "Unsinn" in Leipzig Mit dem Bekenntnis des Bundeskabinetts zu Baukulturellen Leitlinien des Bundes eröffnet die Chance für eine neue Bundesregierung, wieder an eine hohe Baukultur in Europa gemäß der Declaration von Davos 2018 in Leipzig und Ostdeutschland anzuknüpfen. Was aber gegenwärtig dabei vollkommen unter den Tisch gefallen ist, ist die Tatsache, daß in Ostdeutschland zwei nacheinander folgende Diktaturen der Aufarbeitung bedürfen. Denn nicht unmaßgeblich für die Situation in Deutschland sind einfach fehlende Identifikationsmöglichkeiten der Bürger und eine sich verlierende Identität in Städten wie in Leipzig, aber auch in kleineren Ortschaften. ![]() So mag der Ausschnitt auf die Leipziger Stadtsilhouette für Politiker schön, hell und bunt sein, aber die Realität fußt im wahrsten Sinne des Wortes darauf, daß man die jetzige Stadtsilhouette nur auf dem festgestampften Boden von den Trümmern der Leipziger Baukultur betrachten kann. ![]() Auf dem jetzigen Fockeberg wurden nicht nur die Reste kriegszerstörter Gebäude aufgetürmt, sondern auch weitere intakte oder nur teilgeschädigte Gebäude und Denkmale mutwillig zerstört und dort abgeladen. Dafür soll als kleines Beispiel das in der Stadtsilhouette zu sehende Musikviertel stehen. Als Kind fotografierte ich noch das zweite Gewandhaus vom Balkon aus. Eine Sprengung reichte nicht aus, um das solide Bauwerk dem Erdboden gleich zu machen. Und nach der zweiten Sprengung war man mit schweren Stahlkugeln anschließend wochenlang beschäftigt, den Baukörper vollends einzureißen. Und von diesem Balkon aus konnte ich sogar sehen, wie die zerstörten Bauteile auf der damals obersten Schicht des Fockebergs abgeladen wurden. D.h. im Musikviertel wurden nicht nur vorhandene Villenteile geschleift, sondern auch intakte Gebäude wie die Struvesche Villa und weitere Häuser wie in der Ferdinand-Rhode-Straße vernichtet. Dies war bereits im Jahre 2014 Thema in einem Kapitel zu den Diktaturfolgen in der Architektur. Und die Gebäude, in dem das Leipziger Wehrkreiskommando angesiedelt war und vermutlich im Besitz des Bundes liegt, ist bis heute (also nach 35 Jahren) noch nicht wieder einer Wohnbestimmung übergeben worden. ![]() Der Zustand des Gewandhauses mit Notdach in den 1960er Jahren Weitere Vernichtungsaktionen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) Über mutwillige baukulturelle Zerstörungen der SED wie in der Leipziger Innenstadt kann bereits vieles nachgelesen werden. Eines der markanten Beispiele, aber eben nur eines ist Deutrichs Hof. Dennoch sei ein weiteres Beispiel benannt, das noch in den 1980er Jahren stattfand. Das Gebäude neben dem kriegszerstörten Märchenhaus. ![]() ![]() Von innen angebrachte Agitationsplakate für den 1. und 8. Mai (Tag der Befreiung) Thomasiusstraße 26a (neben dem Märchenhaus Thomasiustraße 28) Nach den Zerstörungen und anschließendem Neubau zog dann z.B. schräg gegenüber in die oberste Etage der Prof. für sozialistischen Städtebau Thomas Topfstedt ein. Weiteres Material zur inneren Westvorstandt (u.a. als Eingabe an den Ministerrat der DDR, Ministerium für Bauwesen, Abteilung Städtebau) aus dieser Zeit befindet sich im Archiv Bürgerbewegung e. V.. Eine umfangreichere Dokumentation zur Leipziger Ostvorstadt, die im Jahre 1987 an das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands nach Berlin ging, (einleitend mit dem Vergleich Friedrichstraße in Berlin und Friedrichstraße in Leipzig) ist auch für das Archiv Bürgerbewegung vorgesehen. Weitere unappetitliche Geschehnisse und bis heute wirkende Abgründe der SED-Personalpolitik Wie dokumentiert wurde, sind in Leipzig Verbrechen der beiden deutschen Diktaturen bis heute nicht hinreichend aufgeklärt bzw. aufgearbeitet, was jedoch im Dienste von Opfern, Betroffenen und um gleiche Fehler nicht zu wiederholen, absolut erforderlich ist. Schwerste SED- und Stasi-Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind vermutlich Inhalt der nicht veröffentlichten Teile der Zusatzvereinbarung zum Einigungsvertrag vom 18.09.1990. Was die Bürger interessiert wie z.B. die Verstrahlung von Bürgerrechtlern, menschenverachtende militärische Forschung und vorsätzlichen Mord werden wie gezielt angelegte Immobilienkriminalität seitens SED und Stasi vermutlich erst in einigen Jahrzehnten ans Tageslicht kommen, wenn entsprechende Akten freigegeben werden und die von SED, Stasi und Nationaler Volksarmee angelegten Depots wie im Bunker Kossa geöffnet und wissenschaftlich ausgewertet sind. Derweil soll das Volk inzwischen mit der immer größeren Glorifizierung der beschriebenen Umstände vom 9. Oktober 1989 abgespeist werden. Nur haben die Bürger heute ganz andere Probleme wie eben die Teuerungsraten für Lebensmittel und sonstiger Lebenshaltungskosten. Feiern können das Jubiläum eher jene, die dafür bezahlt werden oder in den Parteien längst die Bodenhaftung verloren haben. Das Kuriosum dieser Oktobertage in Leipzig wird sogar weiter und weiter als „Revolution“ aufgebauscht. Dabei kann man die Umstände und das entscheidende chiffrierte Fernschreiben vom 5.10.1989 für den 9.10.1989 einfach nachlesen. Bestimmt können es die heutigen Revolutionäre noch schaffen, daß die damals avisierten 5000 Partei-, FDJ- und Gewerkschaftsmitglieder zusammen mit den Vertretern der bewaffneten Organe und des MfS postum aufgrund ihrer Bravheit und ihres tschekistischen Verhaltens den Friedensnobelpreis bekommen. Mit dem Verkaufsschlager „Friedliche Revolution“ in Endlosschleife wurden bestimmt schon zweistellige Millionenbeträge an Fördergeldern fragwürdig abgesahnt, und es wären weiter fröhliche, millionenschwere Lobpreisungen in die Welt gesetzt worden, wäre die Stadt Leipzig nicht als „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ krachend gescheitert. Doch die Stadtverwaltung hat nichts daraus gelernt. Denn Frage ist dabei natürlich, wer die Millionen abgefrühstückt hat und was daraus gemacht wird. Die Bürger sind es schlicht leid, wenn Politiker wiederholt Steuergelder in einen „Platz der Friedlichen Revolution“ pumpen wollen, um sich selbst zu bejubeln. Wenn es nur noch darum geht, statt Leistungen nur Fördergelder vom Bund zu ergattern, sollten die betreffenden Stellen gestrichen und die Politiker ihrer Ämter und Mandate enthoben werden. Schließlich war auch der ehemalige sächsische Justizminister Dr. Thomas de Maiziére in der betreffenden Jury, der Leipzig schon zu seinen Amtszeiten als Stadt von „Filz und Korruption“ bezeichnete. Die Frage ist folglich: Wie wurde dies geplant und umgesetzt? Das Grundübel: Die Vorwärtsstrategie von SED und Stasi auch nach 1989 Bereits Anfang Oktober 1989 wurden mit der Auslösung des „Verteidigungsfalles“ nicht nur B-Strukturen (legendierte Kader wurden „urplötzlich“ zu Bürgerrechtlern) aktiviert, sondern alle staatlichen und Parteiebenen der SED, der Blockparteien, des MfS und der östlichen Geheimdienste mußten sich in ihrer Vorwärtsstrategie zum Machterhalt unter neuen Bedingungen ausrichten, weil das staatliche Monopol nicht mehr bei ihnen lag. Zweifellos kamen als (erpresserische) Bedingung die nicht veröffentlichten Zusatzvereinbarungen zum Deutschen Einigungsvertrag vom 18.09.1990 dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR zustande. Schaden gab und gibt es inzwischen dadurch mehr als genug. Sachverhaltserklärung: Mißbräuchliche Verwendung des Einigungsvertrages Die somit fehlende Aufklärung und der damit praktisch verbundene Täterschutz gleicht einem Geschwür, das die gegenwärtige politische Situation in Deutschland akut mitbestimmt. Dazu folgen später noch einige Sätze. Kader, Kader, Kader – Aus dem Formenreservoire SED/Stasi/Partner/Nachfolger Die Kaderabteilungen waren die wichtigsten Organe in der SED und in der Stasi („Es muß nur demokratisch aussehen.“)! Sie wurden nachweislich wie in den veröffentlichten Gehaltslisten des MfS nachzulesen ist, stets am höchsten bezahlt und mußten auf Weisung der Parteileitungen bzw. gemäß der Befehlskette dafür sorgen, daß für ihre Rekrutierungen in auszufüllende Ämter und Stellen gefügige Gesinnungslumpen, strebsame karrieregeile Mitläufer, erpreßbare Altkader, leinenführige und ahnungslose Fußabtreter und sonstiges willfähriges Personal eingepaßt werden. Dies gelang nicht immer, weil etliche Kader mit ihrer Vergangenheit dokumentiert bzw. bekannt waren und somit „aufflogen“. Doch immerhin gelang es, eine reichliche Kaderauswahl zu legendieren (Es geht hier nicht darum, irgendjemand anzuschwärzen oder Namen zu nennen, sondern hier soll nur verständlich werden, wie es zu der Situation und Stimmungslagen gekommen ist, die auch jetzt gerade mit den Wahlen z.B. in Ostdeutschland im Jahre 2024 wirkten. Zudem war jedem ehemals „Belasteten“ mit der „Wende“ ein demokratischer Neuanfang durchaus gegönnt und gewünscht.). Man könnte hier das gesamte Formenspektrum des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR aufschlüsseln von den UMA (Unbekannten Mitarbeitern) bis zu den IM (Inoffiziellen Mitarbeitern). Es wurde schon im Jahre 1989/1990 höchst turbulent. Innerhalb der ehemaligen DDR wechselten die Kader z.B. dann in den Norden oder Süden, je nachdem, wo sie nicht bekannt schienen. Und am einfachsten war für viele erst einmal die Flucht nach Westdeutschland unter weitgehender Legendierung der eigenen Biographie nebst eventueller Belastungen. Und selbst das würde nicht hinreichend zur Erklärung vieler Metamorphosen reichen. Wenn plötzlich nach der „Wende“ SED-Mitglieder dessen ungenannt die Ost-CDU „bereicherten“, dann nur unter „gewissen“ Umständen. Über die Kaderschiene wurde natürlich auch die NPD infiltriert und „bedient“. Gemeinsamer Hauptpunkt war im Müßiggang der etablierten Parteien, unliebsame Themen oder Problematiken, die viel Arbeit machten und vielleicht undankbar schienen, auszuklammern. Was darunter fiel und folglich nicht opportun war, wurde auf die lange Bank oder ganz abgeschoben. Insbesondere wenn es um die Vertuschung schwerwiegender SED- und Stasi-Verbrechen ging, sollte möglich nichts ans Tageslicht kommen. So war es auch bezüglich der Verhinderung des u.a. von 27 Nobelpreisträgern geforderten spendenmittelfinanzierten Wiederaufbaus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli. Zuerst durch Erpressung der B-Kader in der sächsischen CDU im Jahre 2003 entledigte man sich dem Anliegen Jahre später nochmals, indem man es über die verdeckt tätigen Kaderschienen verfassungsfeindlichen Strukturen im Sächsischen Landtag der NPD zutrug. Damit konnte die sächsische CDU auf Distanz gehen, ebenso wie die anderen Parteien. Danach wurden diesbezügliche Anliegen der AfD übertragen. Doch es gibt nun einen gravierenden Unterschied. Während es bei der NPD nur darum ging, rechtsradikale Seilschaften abzuspeisen, werden diese Themen in der AfD mit Sicherheit systematisch und strategisch ausgewertet und genutzt. Da es nun nicht nur um dieses Thema geht, sondern zig oder sogar hunderte Problematiken, die die Parteien insbesondere im Osten Deutschlands schleifen ließen, während sie den Bürgern quasi auf den Nägeln brennen, dann wird erst verständlich, warum ein Herr Gauland überhaupt verlauten lassen konnte: „Wir werden sie jagen.“ bzw. „Wir werden sie vor uns herjagen.“ Jemand, der sich umsichtig, vorsorglich und bürgernah allen realen Herausforderungen stellt, kann man nicht jagen! Hier herrschen inzwischen eklatante Handlungsdefizite bei den etablierten Parteien! Beim Verdecken von SED-Verbrechen wie zur Paulinerkirche versuchte man dies auf der ganzen lancierten kadermäßigen Bandbreite, nicht nur von „rechts“. So wurde im dann geschlossenen Forum zur Paulinerkirche nachweislich, daß ehemalige Stasi-Mitarbeiter ihre Dienstzeiten bei Siemens nutzten, um Haß und Propaganda gegen die Paulinerkirche zu verbreiten. Und da auch Erpressung und versuchter Einbruch nicht halfen, wurde man auf die Liste „linker Horden“ gesetzt, die dann z.B. „spontan“ Briefkästen demolierten. Im Falle der Verhinderung des Wiederaufbaus der Matthäikirche wollte man gleich auf Nummer sicher gehen, indem sie gar nicht erst in den Ausschreibungen auftauchte … D.h. die verfassungsfeindliche Unterwanderung von Vorhaben, wo es um die Identität der Stadt Leipzig und um hohe Baukultur geht, wird auch aktuell weitergetrieben, selbst wenn ehemalige Stasi-Leute in Rente nur noch anonym im Forum zum Matthäikirchhof auftauchen. Gefügige Wessis bevorzugt Gerade mit der Bildung neuer Strukturen in Ostdeutschland im Jahre 1990 liefen die Drähte der Hauptabteilung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR aus der „westlichen Welt“ heiß. Eigentlich hatten sie in Westdeutschland (wie die veröffentlichten Verträge des MfS mit dem KGB beinhalten) langfristige Planungen zur Infiltration und Einflußnahme im „Feindesland“, möglichst dort, wo dieser „Feind“ es kaum erwartete (u.a. Theologie). SED und Stasi hatten ihre Netzwerke bereits bundesweit sehr umfassend gespannt und ausgebaut, was auch für den Fall ihres Scheiterns ihr Vorteil sein sollte. Nun, da ihr direkter Auftraggeber sozusagen „ausfiel“ und die Absatzbewegungen, die schon einmal im Jahre 1985 angekündigt wurden, ausgelöst waren, galt es, insbesondere „linksgerichtete“ DDR-Sympathisanten des gerade gescheiterten Sozialismus anzusprechen, in Ostdeutschland langfristig Karriere mit lukrativen Posten zu machen, zumal sie dann auch Ostzulagen bekamen … Nur hatten diese Kader aus dem Westen nicht nur Betreuer aus dem gesamten Spektrum von SED und MfS (vom legendierten HV A- und KGB-Kader bis zum IM), sondern oftmals eine fehlende Bildung und kaum Wissen über Leipzig, geschweige denn zu Jahrhunderte währender Baukultur. So regierten bzw. regieren in Leipzig derartige Kader ohne ausreichende lokale Bezüge zu Leipzig. Die Leipziger SPD unter Burkhard Jung (Siegen), Ulrich Brieler (Gelsenkirchen), Pfarrer Christian Wolff (Düsseldorf) u.a. landete praktisch damit auf dem Niveau eines neobolschewistischen Mobs und bei den Wahlen unter zehn Prozent. Und sie haben immer noch nicht gemerkt, warum ihnen die Bürger das Vertrauen entzogen und daß sie keine sozialdemokratische Partei mehr vertreten. Flankiert wird das Ganze noch, indem man über die Kaderabteilungen Zöglinge von SED-Altlasten als nächste Führungsgeneration bevorzugt implementiert und möglichst unwissende und unkritische Einheimische einbindet, die nicht aufmucken. D.h. stadtgeschichtliche Leistungen, wie sie noch Dr. Heinz Füßler im Sinne zahlreicher Amtsvorgänger erbrachte und einforderte, weichen einem Blendwerk, wo Demokratie nicht mehr stattfindet, dafür allenfalls die Beschimpfung der Bürger, die den oktroyierten Weg des Erhaltes der Stasibauten keinesfalls mitgehen wollen. Baukultur - "Unsinn" in Leipzig Westdeutsche Profiteure ohne Bildung, Kultur und ethische Werte Rückblickend auf den auch u.a. von 27 Nobelpreisträgern und namhaften Bürgern im In- und Ausland geforderten originalgetreuen Wiederaufbau der Leipziger Universitätskirche St. Pauli mit Spendengeldern analog zur Dresdner Frauenkirche sind weitere Gründe zu nennen, wie dies sabotiert wurde. Denn nicht nur SED-, KGB-, Stasi- und Blockparteien-Leute, die Kenntnis von den inzwischen aufgedeckten geheimgehaltenen SED-Verbrechen in der Paulinerkirche hatten, sorgten für Haß und Hetze gegen den Wiederaufbau und für Desinformation und Bildungsunterdrückung bei den Studierenden, die diese vorsätzlich auf dem Niveau eines unwissenden Mobs hielten und damit für eine Pogromstimmung sorgten, fernab jeglicher Sachdiskussion. Man muß wissen, daß die Leipziger Universitätskirche St. Pauli schon seit den frühen 1960er Jahren und selbst bis zur „Wende“ in der sozialistischen DDR-Presse nicht existent war. Das Thema war tabu, so daß auch treue unwissende SED-Mitglieder keine Ahnung von ihrer geschichtlichen und baukulturellen Bedeutung besaßen. Somit hatten auch die Nachwendekader, die nach Leipzig geholt wurden, wenn sie entsprechend SED-hörig waren, leichtes Spiel und besaßen folglich ansonsten Narrenfreiheit. Einprägsame Beispiele fachlicher Niveaulosigkeit bei gleichzeitiger Verleugnung der vorgegebenen Leipziger Bauentwicklung und Bautradition gibt es dafür bis heute in der HTWK. Nachweislich und damit symptomatisch gab sich beim Thema Paulinerkirche Prof. Ingomar Belz zu erkennen, der den geforderten Wiederaufbau als „unsinnig“ einordnete und entsprechend reagierte. D.h. das Niveau der Professoren Beltz, King & Co. war in Leipzig nicht nur herrschende Lehrmeinung! Baukultur als „Unsinn“ wirkt sich jahrzehntelang in ihren leitenden Funktionen in Leipzig aus einschließlich ihrer zusätzlichen Einnahmen an Steuergeldern bei Wettbewerben als Sachverständige, als Preisrichter etc. was die geförderte bundesdeutsche Städtebauförderung so hergab. Wenn also seit der „Wende“ Leipzig statt qualitativ hochwertiger Stadtreparatur vielfach mit Neubauten an Keksrollen, Betonwürfeln oder sonstigen minderwertigen bzw. primitiven CAD-Klumpen gesegnet ist, so ist das ihrem Einfluß und ihrem Wirken und Werk zu verdanken. Und zwanzig Jahre später bekundet der HTWK-Professor Ronald Scherzer-Heidenberger aus Nürnberg sogar die Affinität zum Reichsparteitagsgelände seiner Heimatstadt, das er in Verbindung zu den DDR-Stasi-Neubauten in Leipzig setzt. Völlige Unkenntnis von SED- und Stasi-Verbrechen geht hier einher mit der Sympathie, diese Knastbau-Architektur im Leipziger Stadtzentrum als erhaltenswerte Bauten über die Kulturgeschichte der Stadt Leipzig zu stellen. Mutwillige Geschichtsvergessenheit an der HTWK, wo am Stammsitz eigentlich die Stadtreparatur der Südvorstadt im Sinne seiner attraktiven Vorgängerbauten, die nachweisliche Baudenkmale darstellen, angesagt wäre, geht einher mit Geschichtsunterdrückung. Stattdessen erfolgt die Lobhudelei auf SED und Stasi, die im DDR-Endstadium überirdisch nichts mehr auf die Reihe brachten und um ihre Gefolgschaft bei Laune zu halten, ab 1987 eine Siemensanlage nutzten, um dieser Klientel auf Kellerebene mit Spielautomaten, Skatklause, Cafe "Venus" und Bowlingbahnen die Zeit zu vertreiben. Wer also wie Frau Prof. Annette Menting als Architekturhistorikerin und -kritikerin ein Machwerk "Bowling together" herausgibt, das von einer "begeisterten Nutzung" und einer "beliebten Volkssportstätte" schreibt, hat folglich von der über Jahrzehnte gelebten städtebaulichen Qualität an gleicher Stelle mit dem Panorama und der Harmonie entweder keine Ahnung oder mißachtet diese. Abgesehen davon ist die Gleichsetzung von Gründerzeit- mit Plattenbauten in der HTWK-Veröffentlichung äußerst bemerkenswert, zumal man in Selbstermächtigung meint, ohne grundlegende Kenntnisse und ohne Berücksichtigung Leipziger Bautraditionen diese als "Baukultur" vertreten zu wollen. Schließlich geht es künftig darum, mit neuen Technologien wieder eine Kleinteiligkeit und Qualität zu schaffen, die wie an der Matthäikirche an einst bewährtes innerstädtisches Leben langfristig und dauerhaft anknüpfen kann. Fördergelder, Fördergelder Ganze Abteilungen werden im Rathaus auf Staatskosten darauf abgerichtet, nicht etwa Leistungen zu erbringen, sondern nur, um an Fördergelder zu kommen. Schreibtischsicherung zur ständigen Erheischung von Fördergeldern war die Devise. Wenn Deutschland qualifizierte Arbeitskräfte braucht, dann können diese Stellen komplett entfallen. Die Reduktion des Verwaltungsaufwandes beweist sich, indem man die tradierte hohen Baukultur Leipzigs zum Ausgangspunkt nimmt und somit architektonischer Schwachsinn ohne ausreichende Vorgaben, wie er in den letzten Jahrzehnten nach der „Wende“ u.a. mit sehr vielen Wettbewerben gefördert wurden, eliminiert. Ausgrenzung und Vertreibung von mißliebigen Bürgern Eine große Tradition in der Kaderpolitik der Leipziger Stadtverwaltung hat mit der zweiten deutschen Diktatur die Ausgrenzung und das Vergraulen engagierter bzw. mißliebiger Bürger. Wer der Nomenklatur nicht hörig war, kam gar nicht an die entsprechende Stelle. Und wenn jemand nicht mehr den Vorgaben entsprach oder aufmuckte, wurde er vergrault oder es wurden bösartige Gerüchte erfunden, gestreut und verbreitet, so daß sie bei fehlender Aufklärung teils heute noch wirken (klaut, hat mit Drogen zu tun, Pädophilie, Verleumdungen und Desinformation ...). Hier mal als Beispiel aus DDR-Zeiten die Schilderung von Thomaskantor Kurt Thomas. Die betreffenden Netzwerke waren nicht nur bis zur Wendezeit sehr aktiv in ihren Anwendungsformen. Ihre Abkömmlinge sind es weiter. Kritik als konstruktiver Beitrag für Problemlösungen ist nicht gefragt. Schöpferische Auseinandersetzungen finden nicht mehr statt. Antworten auf kritische Fragen gibt es nicht. Sie werden zumeist totgeschwiegen. Karikatur und Satire fehlen schlicht seit Jahren in den Leipziger Medien. „Auf Juden machen“ Ein besonders moralisch und ethisch verwerfliches Kapitel der späten DDR nach 1985 war das Ansinnen, den Staat u.a. über Devisen aus Israel über Wasser zu halten. Es gab zahlreiche Einladungen und auch die Ambition im zuständigen Rat des Bezirkes Leipzig „auf Juden machen“. (Glücklicherweise werden die Akteure der damaligen Zeit beim Mossad bestimmt nachweislich sein.) D.h. nicht die Aufklärung der Vereinnahmung von jüdischem Eigentum zu DDR-Zeiten wie mit und nach der Aktion „Licht“ einschließlich des illegalen bzw. kriminellen DDR-Antikhandels in der Großen Fleischergasse 12 werden etwa aufgeklärt, sondern man versuchte sich sogar wie mit im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig 1989 angefertigten Raubkopien jüdischer Fotografen, als Helden zu präsentieren. D.h. seitens der im Stadtrat vertretenen Parteien hätte schon im Jahre 1990 der Wiederaufbau der Synagoge ohne Wenn und Aber eingeleitet werden können und müssen! Natürlich gab es auch Bürger, die sich nach der „Wende“ ehrlichen Herzens und mit viel Engagement der Geschichte der Leipziger Juden und der Aufarbeitung des Holocaust widmeten, aber allein Stolpersteine sind kein Ersatz für das fehlende Engagement der Leipziger Governanz gemäß (siehe 3.) Aktuelle Konsequenzen angemahnt Die Zusatzvereinbarung zum Einigungsvertrag beinhaltet bestimmt nicht, daß ehemalige Mitarbeiter des Ministerium für Staatssicherheit der DDR, von SED und Blockparteien sowie verbündete und Folgestrukturen weiterhin verfassungsfeindlich und das Grundgesetz verletzend frei und kriminell agieren dürfen. Denn genau das ist über die etablierten Parteien in Leipzig und Sachsen eingetreten! Hier sind also alle Mittel und Möglichkeiten eines wehrhaften demokratischen Rechtsstaates auszuschöpfen, um weiteren Schaden von der Bundesrepublik Deutschland und von den Bürgern zu nehmen. Die angemahnte weitere Aufklärung verfassungsfeindlicher Unterwanderungen ist daher eine gesellschaftlich notwendige Pflicht. Wiederum ein ganz kleines Beispiel zum Schluß. Vor Jahren fand ich auf dem agra-Flohmarkt ein Buch mit Stempel der Universitätsbibliothek Leipzig, das ich daher erwarb und wieder an seine rechtmäßige Stelle zurückgab. Es stellt sich heraus, daß es in der Tat ausgeliehen und nicht zurückgegeben wurde. Es gehörte zu DDR-Zeiten in den „Giftschrank“-Bestand, war also für den normalen Studenten nicht ausleihbar und fand sich im Besitz eines jener „akademischen“ Schweinehunde der ehemaligen „Karl-Marx-Universität“ Leipzig an, die zu DDR-Zeiten als Spitzel bzw. „Kundschafter der unsichtbaren Front“ in den Westen Deutschlands plötzlich ausreisten. Und nachdem er dort den Löffel abgegeben hat, landeten Teile seines Nachlasses wieder im Osten. Von dieser Sorte gab bzw. gibt es hunderte, die weiter unbehelligt und skrupellos im Wissenschaftsbetrieb ihr Unwesen treiben und wo vielleicht in der Folgegeneration, alldieweil nicht in Leipzig geboren, wieder eine lukrative Stelle an der Universität Leipzig besetzt wird … |