![]() |
|
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hohe Baukultur für Leipzig - 2025 10. Wirtschaft Leipzig kennzeichnet bereits eine hohe Baukultur, nicht erst als sie im Jahre 1910 kurzzeitig als reichste Stadt Deutschlands eingruppiert wurde oder als um die zehn Prozent Industrieproduktion Deutschlands von Plagwitz aus in die Welt ging. Auch wenn in der Architektur zahlreiche Wechsel von Abriß zum Neubau strittig waren, war man stets bemüht, besser zu bauen und städtebauliche Strukturen angleichend an bestehenden auszurichten. Auf Beispiele kann man hier zugunsten der mit großem Fleiß angelegten Galerien und Foren auch bei Stadtbild Deutschland verzichten. Dort ist zu Leipzig alles sehen, worauf man in der Stadt stolz blicken kann, insbesondere von der Gründerzeit bis in die 1920er Jahre. 80-90 Prozent der Gebäude, die Krieg und die beiden Diktaturen überlebt haben, sind aus dieser Zeit einschließlich Neuem Rathaus, wo von Hugo Lichts Architektur aus hohe Baukultur betrieben werden sollte. Doch leider änderte sich mit dem Einzug der sowjetischen Besatzungsmacht in Leipzig im Jahre 1945 und der danach folgenden SED-Diktatur auch in der Wirtschaft so ziemlich alles. Viele Unternehmer und Firmen flohen in den Westen Deutschlands bzw. wurden gezielt vertrieben. Leipzig wurde zunehmend ein Schatten seiner selbst. Trotz Leipziger Messe und zeitweiser ehrlicher Aufbruchstimmung waren im Sozialismus letztlich alle Aufholprozesse durch den ideologisch betriebenen Wahn zum Sieg des Sozialismus-Kommunismus zum Scheitern verurteilt. Nicht mehr die Wirtschaft hatte entscheidenden Einfluß auf die Stadtverwaltung, sondern das Diktat von SED und Stasi. „Ruinen schaffen ohne Waffen“ - war folglich der aufmüpfige Spruch der Leipziger Bürger. Den Verfall zu dokumentieren wäre ein eigenes Kapitel. Doch wer glaubt, daß sich nach der „Wende“ alles änderte, muß sich eines Schlechteren Besseren belehren lassen. Die Frage lautet: Wie konnte es zu den hier dokumentierten Zuständen kommen, die hoher Baukultur in Leipzig seitens der Stadtverwaltung spotten? Ein Beispiel aus der regionalen Wirtschaft Mit der beginnenden Digitalisierung hätte Leipzig und noch vor Bayern mit Bavarikon das beste wie völlig transparente Stadtinformationssystem in Deutschland haben können. Unter dem Namen Lipsikon lud im Jahre 2001 eine mittelständische Leipziger Firma mit Presseverteiler alle zuständigen Ämter und Bereiche der Leipziger Stadtverwaltung im Neuen Rathaus zur Teilnahme ein. Aus damals nicht bekannten Gründen wollte man das dort nicht. Gezeigt wurden damals u.a. neben Kunstwerken der Paulinerkirche und geschichtlichen Abbildungen zur Stadt auch ganz einfache Gebäude der Stadt wie: ![]() Kasseler Straße 40 2005, 1996 und 1910 ![]() Erich-Köhn-Straße 59 2013, 2005 und 1910 Erst als Jahre später in den Medien der Begriff der „herrenlosen Häuser“ und langjährige Immobilienkriminalität in der Leipziger Stadtverwaltung bundesweit für Schlagzeilen sorgte, wurde klar, daß unter den Beständen für Lipsikon durchaus entsprechende Häuser sein konnten, die bereits in den 1990er Jahren kriminell oder zumindest fragwürdig veräußert wurden. Weder die Gesamtliste betroffener Grundstücke noch die in der Presse genannten 866 Grundstücksakten nebst Aktenordnern und „sonstigem Schriftverkehr“ wurden veröffentlicht. So hinkt die Stadt Leipzig trotz erheblichem Fördergeldaufwand logistisch und auch sonst weiter hinterher. Im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig wurden ABM-Gelder sogar dafür verplempert, das gleiche Motiv bei Postkarten oft dutzendfach zu scannen. Die Max-Nierth-Karten wie hier zur Grossen Fleischergasse (Suche Nierth Fleischergasse) sind nur ein Beispiel dafür. Dafür ersparte man sich das Korrekturlesen … Da sich die Stadt Leipzig nicht für die Stadt Leipzig interessierte, wandte sich die Leipziger Firma aus der Wirtschaft anderen Geschäftsfeldern zu. |